Vater und Tochter auf biografischer Spurensuche
Als
Pary El-Qalqili zwölf Jahre alt ist, reist ihr Vater aus Deutschland zurück in seine palästinensische Heimat. Er will ein Haus bauen und für die Freiheit Palästinas kämpfen. Seine Pläne scheitern auch an den israelischen Behörden, die ihn ausweisen. Als er rund zehn Jahre nach seinem Aufbruch zurück nach Deutschland kommt, zieht er sich wie eine Schildkröte in sich zurück. Jahre später nimmt Pary El-Qalqili diesen Schicksalsschlag ihres Vaters zum Anlass, einen Dokumentarfilm zu drehen. Gemeinsam gehen sie auf eine Entdeckungsreise durch sein Leben. Sie reisen nach Ägypten, Jordanien und Palästina. Dabei ist die Tochter auf der Suche nach Antworten, die ihr der Vater nicht geben kann.
Seit 2006 studiert die 1982 geborene
Pary El-Qalqili Dokumentarfilm und Regie an der
Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) München. Mit Schildkrötenwut legt sie nach mehreren Kurzfilmen ihren ersten langen Dokumentarfilm vor. Seid ihrer Kindheit fühlt die in Berlin geborene El-Qalqili das Verlangen, mehr über ihre Herkunft zu erfahren. Der Vater erzählt ihr viele Geschichten, die nach exotischen Abenteuern klingen. Manche Antworten auf ihre Fragen machen deutlich, welch aufgestaute Wut ihr Vater in sich trägt. In der Dokumentation traut sich El-Qalqili, ihre Familie von einer verletzlichen Seite zu zeigen.