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The Fades

The Fades

Originaltitel
The Fades
Regie
Farren Blackburn, Tom Shankland
Darsteller
Lloyd Hutchinson, Daniela Nardini, Craig Conway, Zach Morris, Brandon Robinson, Philip Bird
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
TV-Serie, Horror
Land
Großbritannien
Jahr
2010
Länge
55 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Mystery-Serie mit Coming-Of-Age-Elementen
Paul (Iain De Caestecker) ist eigentlich ein ganz normaler Junge. So verlangt ihm das Erwachsenwerden allerleih Peinlichkeiten und Schwierigkeiten ab. Vor allem seine Zuneigung für die attraktive Jay (Sophie Wu) macht ihm immer wieder zu schaffen.

Doch dann entdeckt der Jugendliche, dass er die besondere Fähigkeit besitzt, Tote zu sehen, denen der Zugang zum Himmel noch nicht gewährt wurde. Sie müssen erstmal in einer Art Zwischenwelt als Geister vegetieren. Den sogenannten Fades gefällt ihre Situation nicht, sie machen die Lebenden für ihr Dilemma verantwortlich. Als sie einen Weg entdecken, zumindest teilweise wieder menschlich zu werden und in die reale Welt zurückkehren zu können, planen sie diese zu erobern und die menschliche Rasse auszurotten.

Die einzigen die das verhindern können sind Paul und ein paar Dutzend andere mit einer besonderen Gabe. Kann die kleine Gruppe das Vorhaben der Fades unterbinden?
Fantasy-Serien haben seit einigen Jahren wieder Konjunktur. In erfolgreiche Fernsehserien wie "True Blood" wird bis zu drei Millionen Euro pro Episode investiert. Die sechsteilige britische Serie "The Fades" muss mit einem wesentlich kleineren Budget auskommen. Die Produktion aller sechs Folgen der ersten Staffel kostete nur 3,8 Millionen Euro. Das ist dem Endprodukt jedoch nicht anzusehen. Vor allem handwerklich ist kein qualitativer Unterschied zu den teureren US-Serien festzustellen. "The Fades" überzeugt mit glaubwürdigen Spezialeffekten und realistischen Masken, die sich gelungen in die einnehmende Atmosphäre einfügen, die alle Episoden kennzeichnet.

Auch inhaltlich vermag "The Fades" den Zuschauer für sich zu gewinnen. Vor allem Jugendliche werden sich mit dem von Iain De Caestecker verkörperten Protagonisten identifizieren. Pauls schwierige Eingewöhnung an seine Superkräfte steht symbolisch für das Erwachsenwerden. Dieses Thema wird durch die gut ausgearbeiteten Nebenfiguren gekonnt mit dem Fantasy-Plot verbunden. Dabei gefällt vor allem Sophie Wu in ihrem charismatischen Zusammenspiel mit dem Hauptdarsteller. Die positive Chemie zwischen den beiden ist für den Zuschauer spürbar.

Negativ stößt allerdings auf, dass die Serie zwischen den inhaltlichen Strängen viel zu sehr hin und her springt, so dass der Zuschauer in Gefahr ist, den Überblick zu verlieren. Es wäre besser gewissen sich auf einzelne Handlungsstränge zu konzentrieren, um diese detaillierter ausarbeiten zu können. So leidet der Spannungsbogen zuweilen und so das Interesse an der Serie. Für "The Fades" reicht es deshalb nur zu einem durchschnittlichen Gesamteindruck.

In England stieß die Serie auf ein geteiltes Echo. Obwohl Kritiker die technische und atmosphärische Brillanz sowie die geistreichen Dialoge von "The Fades" lobten, fand die Serie mit unter einer Million Zuschauer pro Folge wenig Anklang. Trotzdem verwundert es nicht, als im April 2012 bekannt gegeben wird, dass die Serie trotz seiner BAFTA-Auszeichnung als beste Serie im Bereich Drama nicht fortgesetzt wird.
Heiko Thiele, Filmreporter.de
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The Fades
2024