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Sein und Haben - Être et avoir

Sein und Haben - Être et avoir

Originaltitel
Être et avoir
Regie
Nicolas Philibert
Darsteller
Georges Lopez
Kinostart:
Deutschland, am 16.01.2003 bei Ventura Film
Kinostart:
Deutschland, am 01.03.2007 bei Ventura Film
Kinostart:
Schweiz, am 13.03.2003 bei Filmcoopi
Genre
Dokumentarfilm
Land
Frankreich
Jahr
2002
FSK
ab 0 Jahren
Länge
104 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,7 (3 User)
Georges Lopez ist seit 35 Jahren Lehrer. Seit mehr als 25 Jahren unterrichtet der Pädagoge aus Leidenschaft an der kleinen Zwergschule in der Auvergne. Die Kleinsten versammeln sich um einen runden Tisch, während die älteren Kinder in den Schulbänken Platz nehmen. Alle Kinder von der ersten bis zur fünften Klasse werden von "Maitre" Lopez gemeinsam unterreichtet. Er bekommt von ihnen viel Respekt entgegengebracht. Auf dem Stundenplan steht neben dem Lesen und Allgemeinbildung auch trösten, Hilfe und Rat bei privaten Tragödien, Geburtstagsfeiern und vieles mehr. Mit einer Ruhe und Übersicht, wie man sie nur in vielen Jahren Praxis erlangt, geht er auf die Schüler ein. Harsch oder laut wird er nie, seine Eindringlichkeit überzeugt seine Eleven auch, wenn sie aufgeregt, wütend oder traurig sind. Sie kommen mit ihren Sorgen zu ihm und lassen sich bei Streitigkeiten von ihm beruhigen.
Der Gewinner des Europäischen Dokumentarfilmpreises - Prix Arte 2002, beschreibt das Leben einer kleinen Dorfschule in der Auvergne. Im ländlichen Frankreich gibt es noch viele Zwergschulen. Für die sensible Dokumentation hat Nicolas Philibert die Schule über vier Jahreszeiten hinweg besucht. Er nimmt sich viel, sehr viel Zeit, beobachtet das Geschehen in der Schule und den Alltag der Schüler und ihres Lehrers gämzlich unkommentiert. Nur einmal, nach fast einer Stunde, streut er ein kurzes Interview mit "Maitre" Lopez ein, ansonsten vertraut er ganz auf seine Bilder. Weder der Lehrer noch die Kinder reagieren oder agieren sichtbar auf die Kamera, das spricht für die Arbeitsweise der Filmemacher Philibert. So verändert die Kamera während einer Einstellung ihr Position nie, sie scheint für die Protagonisten fast unsichtbar zu sein, ganz unauffällig. Man kann es kaum glauben, dass es inmitten Europas noch so ruhige in sich ruhende Orte gibt.
Nicola Turri, Filmreporter.de
2024