Abouna

Abouna

Originaltitel
Abouna
Regie
Mahamat-Saleh Haroun
Darsteller
Sossal Mahamat, Ramada Mahamat, Koulsy Lamko, Garba Issa, Diego Moustapha Ngarade, Hassan Boulama
Kinostart:
Deutschland, am 29.04.2004 bei Kairos-Filmverleih
Genre
Drama
Land
Frankreich, Tschad
Jahr
2002
Länge
85 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.kairosfilm.de/redirect.htm?/filme/abouna/index.htm
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (1 User)
Tahir (Ahidjo Mahamat Moussaund sein jüngerer Bruder Amin (Hamza Moctar Aguid) leben in Ndjamena, der Hauptstadt des Tschad. Eines Tages werden sie von ihrem Vater (Koulsy Lamko einfach im Stich gelassen, er verschwindet auf geheimnisvolle Weise aus dem Familienleben. Er taucht auch nicht wieder auf, Mutter Achta (Zara Haroun) ist mit der ganzen Situation total überfordert. Die Jungen schwänzen tagelang die Schule, suchen ihren Vater in der gesamten Stadt, finden aber keine Spur von ihm. Bei einem Kinobesuch glauben sie jedoch, den Verschollenen in einer kurzen Szene auf der Leinwand erkannt zu haben. Sie beschließen, am nächsten Tag die Filmrolle zu stehlen, werden aber dummerweise erwischt und landen bei der Polizei. Die Mutter der beiden weiß weder ein noch aus, sie schickt die Brüder in ein abgelegenes Dorf. In einer strengen Koranschule sollen sie wieder auf den rechten Weg gebracht werden. Tahir verliebt sich in ein gleichaltriges stummes Mädchen (Mounira Khalil), das in dem Dorf arbeitet. Eines Tages erhalten sie zu ihrer Überraschung eine Nachricht von ihrem Vater. Er schickt ihnen ein Poster mit Blick aufs Meer. Der Vater lebt jetzt im marokkanischen Tanger...
Ausgangspunkt der Handlung ist ein weitverbreitetes Phänomen im Tschad: Männer verlassen ihre Familien unvermittelt. Sie verschwinden ohne Spuren zu hinterlassen oder gar ihre 'Flucht' anzukündigen. Meist suchen sie irgendwo im Ausland Arbeit, heiraten erneut, lassen ihr vergangenes Leben hinter sich. Im Film stehen die Gefühle der Zurückgebliebenen im Mittelpunkt. Zum künstlerischen Erfolg von "Abouna" tragen die schauspielerischen Leistungen der beiden jugendlichen Hauptdarsteller ebenso bei, wie der ruhige, melancholisch-schöne Soundtrack des bekannten Musikers Ali Farka Touré. Regisseur Mahamat-Saleh Haroun gilt seit "Bye Bye Africa" (1999) als einer der großen Erneuerer des afrikanischen Kinos.
Julia Stoll, Filmreporter.de
2024