Capelight Pictures
The Innocents ("De uskyldige", 2021)

The Innocents

Originaltitel
De uskyldige
Alternativ
Die Unschuldige
Regie
Eskil Vogt
Darsteller
Rakel Lenora Fløttum, Alva Brynsmo Ramstad, Sam Ashraf, Mina Yasmin Bremseth Asheim, Ellen Dorrit Petersen, Morten Svartveit
Kinostart:
Deutschland, am 14.04.2022 bei Capelight Pictures
Kinostart:
Schweiz, am 23.09.2021 bei
Genre
Horror, Thriller
Land
Norwegen, Schweden, Dänemark, Großbritannien, Frankreich, Finnland
Jahr
2021
FSK
ab 16 Jahren
Länge
117 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Über den Wert von Toleranz
Die 9-jährige Ida (Rakel Lenora Fløttum) und ihre Familie sind gerade erst in einen Hochhauskomplex am Waldrand gezogen. Neugierig erkundigt sie die Umgebung und den Wald. Im Schlepptau hat sie meist ihre ältere Schwester Anna (Alva Brynsmo Ramstad), die unter Autismus leidet. Anna lebt in ihrer eigenen Welt und kann sich nur schwer verständigen.

Das ändert sich schlagartig, als sich die Schwestern mit Aisha (Mina Yasmin Bremseth Asheim) anfreunden. Das Mädchen kann Gedanken lesen und dringt in Annas Kosmos ein, die so ihre Sprachfähigkeiten wiederfindet. Zu den drei gesellt sich bald der Nachbarsjunge Ben (Sam Ashraf), der Dinge bewegen kann. Ida ist neugierig auf Bens Fähigkeiten und hat keine Angst vor seiner Gabe. Was für das Quartett als Spiel beginnt, wird bald zu einer Bedrohung, als Bens telekinetische Kräfte immer mehr außer Kontrolle geraten.
In seinem zweiten Spielfilm widmet sich Eskil Vogt dem Entstehen des Moralempfindens von Kindern. In seinem Debüt "Blind" hatte er das Porträt einer in ihrer eigenen Welt lebenden Frau gezeichnet. Nicht zufällig wählt er jetzt für Ida ein Alter, in dem Kinder ihre frühen Jahre hinter sich lassen und einen Sprung bei ihrer Sicht auf die Welt und das Übernehmen von Verantwortung machen. Dabei konfrontiert er die beiden Schwestern mit übersinnlichen Fähigkeiten von Gleichaltrigen, die sie vor den Eltern geheim halten.

Ida nimmt vorurteilsfrei jeden Menschen, wie er ist. Vielleicht auch, weil sie weiß, dass Kinder auch dazugehören sollen, wenn sie mental etwas anders ticken. Bens telekinetische Kräfte werden in Vogts Film vor allem zu einer Metapher. Aisha und Ben sind nicht in Norwegen geboren. Die Gesellschaft muss wie Anna lernen, spezielle Begabungen zu fördern, in Bahnen zu lenken und zu nutzen und nicht nur als Bedrohung zu sehen. Durch diese Dimension fällt die Einordnung in die üblichen Filmgenre schwer - Horror-Thriller trifft den Inhalt nicht - viel zu subtil und langsam dringt das Grauen in die Köpfe und den Alltag ein.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Die 9-jährige Ida ist in einen Hochhauskomplex am Waldrand gezogen. Der scheint verhext.
 
In seinem zweiten Spielfilm widmet sich Eskil Vogt dem Entstehen des Moralempfindens von Kindern.
Capelight Pictures, Mer Film
Rakel Lenora Fløttum in "The Innocents" ("De uskyldige", 2021)
2024