Die scheinbare Banalität des Alltäglichen geriet Truffaut hier zu einem kleinen Meisterwerk und einer Liebeserklärung an seine Stars Claude Jade und Jean-Pierre Léaud. Herausragend vor allem die Szene, in der sich Claude Jade nach dem Seitensprung ihres Gatten mit einer Japanerin als Geisha verkleidet!

Besonders die Filme von François Truffaut, "Geraubte Küsse", "Tisch und Bett" und "Liebe auf der Flucht", sind es, die sie berühmt machten und gleichzeitig den Typ der sanften, liebevollen, verständnisvollen modernen jungen Frau prägten. Sie brach häufig mit dem Rollentyp, doch war in Deutschland nur in etwa einem Dutzend Filmen zu sehen., wobei sie unter denen vor allem als temperamentvolle Manette in "Mein Onkel Benjamin" herausragt. Als sehr wandlungsfähig st sie mir vor allem als Véronique d'Hergemont im Sechsteiler "Die Insel der dreißig Tode" in bleibender Erinnerung. Eine großartige Schauspielerin, über die die amerikanische Kritikerin Pauline Kael schrieb, sie sei eine praktischere Catherine Deneuve.