Warner Bros
Sarah Jessica Parker in "Sex & The City 2"
Vier Frauen als Familienersatz
Interview: Sarah Jessica Parkers Sehnsucht
erschienen am 23. 05. 2010
Warner Bros
Sarah Jessica Parker in "Sex & The City 2"
Ricore: Warum wollten Sie eine Fortsetzung zum ersten Kinofilm drehen?
Sarah Jessica Parker: Das ist eine sehr interessante Frage. Eine Fortsetzung zu drehen war eigentlich nicht nötig. Aber gerade weil wir in der Position waren, selbst zu entscheiden, haben wir die Herausforderung ernst genommen. Hinzu kam, dass wir alle von unseren Familien weg gewesen wären. Letztlich haben wir die Fortsetzung gemacht, weil es alle wollten.
Ricore: Was macht den Film aus?
Parker: Schon die wöchentliche Serie war ein riesiger Aufwand. Das hat unseren Anspruch gehoben. Der erste Film war dann eine Art innere Erzählung, was es mit Dingen wie Enttäuschung, Freundschaft oder Liebe auf sich hat. Der zweite Teil ist ein Herumgetolle, er sollte eine Eskapade werden, darum ist er groß. Die ganzen Reisen, die Kostüme und hunderte Komparsen haben alle dazu beigetragen. Die Ausstattung ist sehr aufwendig. Noch dazu kam mir der Dreh viel länger vor, wir waren acht Wochen unterwegs und haben auch in Marokko gedreht.
Ricore: Wie war das Wiedersehen mit Kim, Cynthia und Kristin?
Parker: Ich kann natürlich nur für mich sprechen und nicht für die anderen. Wir hatten nie zuvor die Möglichkeit, zusammen zu leben. Für diesen Dreh wurden wir alle von unseren Liebsten weggerissen, für die acht Wochen. In Marokko wohnten wir im selben Hotel. Das war glaube ich, die beste Zeit, die wir zusammen je hatten. Bisher sind wir nach den Drehs immer nach Hause zu unseren Familien gegangen. Diesmal ging das nicht. Wir waren jetzt eine Familie. Wir waren die ganze Zeit zusammen.
Sarah Jessica Parker: Das ist eine sehr interessante Frage. Eine Fortsetzung zu drehen war eigentlich nicht nötig. Aber gerade weil wir in der Position waren, selbst zu entscheiden, haben wir die Herausforderung ernst genommen. Hinzu kam, dass wir alle von unseren Familien weg gewesen wären. Letztlich haben wir die Fortsetzung gemacht, weil es alle wollten.
Ricore: Was macht den Film aus?
Parker: Schon die wöchentliche Serie war ein riesiger Aufwand. Das hat unseren Anspruch gehoben. Der erste Film war dann eine Art innere Erzählung, was es mit Dingen wie Enttäuschung, Freundschaft oder Liebe auf sich hat. Der zweite Teil ist ein Herumgetolle, er sollte eine Eskapade werden, darum ist er groß. Die ganzen Reisen, die Kostüme und hunderte Komparsen haben alle dazu beigetragen. Die Ausstattung ist sehr aufwendig. Noch dazu kam mir der Dreh viel länger vor, wir waren acht Wochen unterwegs und haben auch in Marokko gedreht.
Ricore: Wie war das Wiedersehen mit Kim, Cynthia und Kristin?
Parker: Ich kann natürlich nur für mich sprechen und nicht für die anderen. Wir hatten nie zuvor die Möglichkeit, zusammen zu leben. Für diesen Dreh wurden wir alle von unseren Liebsten weggerissen, für die acht Wochen. In Marokko wohnten wir im selben Hotel. Das war glaube ich, die beste Zeit, die wir zusammen je hatten. Bisher sind wir nach den Drehs immer nach Hause zu unseren Familien gegangen. Diesmal ging das nicht. Wir waren jetzt eine Familie. Wir waren die ganze Zeit zusammen.
Warner Bros
Sex and the City 2
Ricore: Wie fühlt sich das öffentliche Interesse an?
Parker: Da kann ich nur positiv drauf antworten. Es ist wohl die einzigartigste Situation, in der sich eine Person befinden kann. So viele interessierte, neugierige und enthusiastische Leute um sich herum zu haben, fühlt sich einfach gut an, das ist ein riesiges Kompliment. Es ist sehr rührend, Teil von etwas zu sein, mit dem sich die Leute identifizieren können, das alle sich fragen, was in den Leben von Miranda, Carrie oder den anderen passieren wird. In so eine Situation werde ich wohl nie wieder in meinem Leben kommen.
Ricore: Was geschieht im Film mit Carrie?
Parker: Die Geschichte setzt zwei Jahre nach Ende des ersten Films an. Carrie hat die Liebe ihres Lebens geheiratet. Und sie hat ein Buch über das Heiraten geschrieben, obwohl sie den Großteil ihres Lebens Single war und keine Ahnung vom Eheleben hat. Emotional ist sie in ihrer Ehe aber nicht da, wo sie gerne wäre. Sie stellt sich die Frage, ob sie nur eine Hochzeit hatte oder wirklich verheiratet ist. Diese Frage beantwortet sie sich am Ende des Films.
Ricore: Was bringt die Freundinnen nach Abu Dhabi?
Parker: Samantha ist wieder in New York und leitet eine erfolgreiche PR-Firma. Charlotte ist Mutter und bleibt zu Hause. Miranda arbeitet in ihrem Traumjob als Anwältin, für den sie lange Zeit geschuftet hat und Carrie hat ihr viertes Buch herausgegeben. Es trägt den Titel: "Ich will, will ich?". Sie beschreibt darin ihre Erfahrungen aus den ersten Jahren ihrer Ehe. Zudem ist sie sehr nervös wegen der bevorstehende Bewertung ihres Buches. Über Samanthas Beziehungen lernen die vier Freundinnen auf einer Filmpremiere einen Scheich aus Abu Dhabi kennen, der sie in sein Rech einlädt. Miranda ist auf Anhieb dabei, Charlotte zögert wegen ihrer familiären Verpflichtungen und Carrie freut sich, in der Zeit der Buchveröffentlichung nicht in New York zu sein. Also steigen die vier in den Flieger und reisen nach Abu Dhabi.
Parker: Da kann ich nur positiv drauf antworten. Es ist wohl die einzigartigste Situation, in der sich eine Person befinden kann. So viele interessierte, neugierige und enthusiastische Leute um sich herum zu haben, fühlt sich einfach gut an, das ist ein riesiges Kompliment. Es ist sehr rührend, Teil von etwas zu sein, mit dem sich die Leute identifizieren können, das alle sich fragen, was in den Leben von Miranda, Carrie oder den anderen passieren wird. In so eine Situation werde ich wohl nie wieder in meinem Leben kommen.
Ricore: Was geschieht im Film mit Carrie?
Parker: Die Geschichte setzt zwei Jahre nach Ende des ersten Films an. Carrie hat die Liebe ihres Lebens geheiratet. Und sie hat ein Buch über das Heiraten geschrieben, obwohl sie den Großteil ihres Lebens Single war und keine Ahnung vom Eheleben hat. Emotional ist sie in ihrer Ehe aber nicht da, wo sie gerne wäre. Sie stellt sich die Frage, ob sie nur eine Hochzeit hatte oder wirklich verheiratet ist. Diese Frage beantwortet sie sich am Ende des Films.
Ricore: Was bringt die Freundinnen nach Abu Dhabi?
Parker: Samantha ist wieder in New York und leitet eine erfolgreiche PR-Firma. Charlotte ist Mutter und bleibt zu Hause. Miranda arbeitet in ihrem Traumjob als Anwältin, für den sie lange Zeit geschuftet hat und Carrie hat ihr viertes Buch herausgegeben. Es trägt den Titel: "Ich will, will ich?". Sie beschreibt darin ihre Erfahrungen aus den ersten Jahren ihrer Ehe. Zudem ist sie sehr nervös wegen der bevorstehende Bewertung ihres Buches. Über Samanthas Beziehungen lernen die vier Freundinnen auf einer Filmpremiere einen Scheich aus Abu Dhabi kennen, der sie in sein Rech einlädt. Miranda ist auf Anhieb dabei, Charlotte zögert wegen ihrer familiären Verpflichtungen und Carrie freut sich, in der Zeit der Buchveröffentlichung nicht in New York zu sein. Also steigen die vier in den Flieger und reisen nach Abu Dhabi.
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Szene aus "Sex & The City 2"
Ricore: Wie lief die Arbeit in Marokko? Wie war das Kamelreiten?
Parker: All die Erfahrungen in Marokko waren unglaublich! Vor allem die Wüste hat es mir angetan. Jahrelang davon zu hören und dann tatsächlich inmitten der Sanddünen zu stehen, das war verrückt. Die Kostüme dann vor der Kulisse der Dünen zu sehen, das war atemberaubend.
Ricore: In welcher Größenordnung bewegen sich die Kostüme für den Film? Sie wurden in einem großen Lagerhaus untergebracht, richtig?
Parker: Das war bizarr. Dennoch muss man wissen, dass der Raum erst im Verlauf der letzten zwölf Jahre diese Dimensionen angenommen hat. Früher standen uns pro Episode etwa 10.000 Dollar für Klamotten zu. Heute ist es eine Art Industrieraum, etwa drei oder viertausend Quadratmeter groß. Der ist voll mit Kleidung jedes nur erdenklichen Designers dieser Welt. Dann gibt es noch extra Räume für Schuhe, Schmuck und natürlich Taschen.
Ricore: Wie sieht es mit Ihren Kollegen Chris Noth alias Big und John Corbett alias Aidan aus?
Parker: Chris zählt auf mich und ich zähle auf ihn. Er vertraut mir und ich vertraue ihm. Es gibt keinen anderen, der diese Rolle hätte spielen können. Davon bin ich überzeugt, auch wenn es für ihn sicher manchmal eine Last ist. Es muss kompliziert für ihn sein, ganz normal die Straße entlang zu laufen und Leute schreien zuhören: "Hey, Mr. Big!". Ich bin Chris sehr dankbar. In Bezug auf John Corbett können Worte nicht beschreiben, was für eine spezielle und begabte Person er ist. Ich halte ihn für einen großen Schauspieler.
Ricore: Wie war ihre Aufgabe als Produzentin?
Parker: Es ist ziemlich hart, Leuten zu erklären, wie viel ich in diese Aufgabe investiere. Es ist eine Art Franchise. Jetzt bin ich Produzentin, in der Serie war ich Koproduzentin. Ich nehme das, was ich tue sehr ernst, das ist einfach meine Art zu arbeiten. Klar gibt es Dinge, in denen ich vielleicht nicht so gut bin. Dann sind da aber auch Sachen, die ich besser kann, als Michael. Es macht mir Spaß, die Verantwortung gegenüber diejenigen zu tragen, die sich auf uns eingelassen haben. Obwohl das manchmal nicht einfach ist. Es gibt viele schwere Entscheidungen zu treffen, aber man muss versuchen, immer das Beste zu geben. Ich bin überzeugt davon, dass die Leute in unserem Umfeld uns da vertrauen.
Ricore: Vielen Dank für das Gespräch.
Parker: All die Erfahrungen in Marokko waren unglaublich! Vor allem die Wüste hat es mir angetan. Jahrelang davon zu hören und dann tatsächlich inmitten der Sanddünen zu stehen, das war verrückt. Die Kostüme dann vor der Kulisse der Dünen zu sehen, das war atemberaubend.
Ricore: In welcher Größenordnung bewegen sich die Kostüme für den Film? Sie wurden in einem großen Lagerhaus untergebracht, richtig?
Parker: Das war bizarr. Dennoch muss man wissen, dass der Raum erst im Verlauf der letzten zwölf Jahre diese Dimensionen angenommen hat. Früher standen uns pro Episode etwa 10.000 Dollar für Klamotten zu. Heute ist es eine Art Industrieraum, etwa drei oder viertausend Quadratmeter groß. Der ist voll mit Kleidung jedes nur erdenklichen Designers dieser Welt. Dann gibt es noch extra Räume für Schuhe, Schmuck und natürlich Taschen.
Ricore: Wie sieht es mit Ihren Kollegen Chris Noth alias Big und John Corbett alias Aidan aus?
Parker: Chris zählt auf mich und ich zähle auf ihn. Er vertraut mir und ich vertraue ihm. Es gibt keinen anderen, der diese Rolle hätte spielen können. Davon bin ich überzeugt, auch wenn es für ihn sicher manchmal eine Last ist. Es muss kompliziert für ihn sein, ganz normal die Straße entlang zu laufen und Leute schreien zuhören: "Hey, Mr. Big!". Ich bin Chris sehr dankbar. In Bezug auf John Corbett können Worte nicht beschreiben, was für eine spezielle und begabte Person er ist. Ich halte ihn für einen großen Schauspieler.
Ricore: Wie war ihre Aufgabe als Produzentin?
Parker: Es ist ziemlich hart, Leuten zu erklären, wie viel ich in diese Aufgabe investiere. Es ist eine Art Franchise. Jetzt bin ich Produzentin, in der Serie war ich Koproduzentin. Ich nehme das, was ich tue sehr ernst, das ist einfach meine Art zu arbeiten. Klar gibt es Dinge, in denen ich vielleicht nicht so gut bin. Dann sind da aber auch Sachen, die ich besser kann, als Michael. Es macht mir Spaß, die Verantwortung gegenüber diejenigen zu tragen, die sich auf uns eingelassen haben. Obwohl das manchmal nicht einfach ist. Es gibt viele schwere Entscheidungen zu treffen, aber man muss versuchen, immer das Beste zu geben. Ich bin überzeugt davon, dass die Leute in unserem Umfeld uns da vertrauen.
Ricore: Vielen Dank für das Gespräch.
erschienen am 23. Mai 2010
Zum Thema
Sex and the City 2 (Kinofilm)
"Sex and the City 2" spielt zwei Jahre nach dem ersten Teil. Die vier Freundinnen Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker), Miranda Hobbes (Cynthia Nixon), Charlotte York (Kristin Davis) und Samantha Jones (Kim Cattrall) sind in New York wieder auf der Suche nach dem privaten Glück. Für Regie und Drehbuch zeichnet erneut Michael Patrick King verantwortlich. Dieser war einer der wichtigsten Autoren und Regisseure der gleichnamigen Serie.
Sarah Jessica Parker wird durch ihre Rolle als New Yorker Sex-Kolumnistin in "Sex and the City" berühmt. Nicht zuletzt durch ihren Auftritt als Carrie Bradshaw genießt die Fernsehserie überwiegend beim weiblichen Publikum Kultstatus. Parker gewinnt hierfür zahlreiche Preise, darunter vier Golden Globes. Bereits mit acht Jahren steht die Amerikanerin erstmals auf der Bühne, wenige Jahre später folgte ihr Broadwaydebüt. Sie bleibt dem Theater auch nach Beginn ihrer Filmkarriere treu. Gemeinsam..