Alive
Hick's Last Stand

Hick's Last Stand

Originaltitel
Hick's Last Stand
Regie
Herbert Achternbusch
Darsteller
Herbert Achternbusch
Medium
DVD
Im Handel ab
02.08.1990 bei AL!VE
Kinostart Deutschland
Hick's Last Stand
Genre
Komödie
Land
Bundesrepublik Deutschland (BRD)
Jahr
1990
FSK
ab 16 Jahren
Länge
76 min.
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Extras: Podiumsdiskussion
Ungewöhnliches, melancholisches Road-Movie
Menschenleere Landschaft. Prärie und blauen Berge säumen den Weg. Die wackelige Kamera hält fest, wie ein LKW unter dem bunten Regenbogen umdreht. Das bekannte Lied aus dem Filmklassiker "Der Zauberer von Oz" - "Over the Rainbow" - bietet die passende Geräuschkulisse. Ein Off-Stimme erzählt aus der Ich-Perspektive: "Amerika und Trucks. Immer von rechts nach links. Von eigener Fahrt. Unterwegs. Landschaften nebenbei... Bin in Wyoming. Es kommen die Rocky Mountains näher. Hier geht die Prärie zu Ende. Aber ohne Garmisch oder Lindau. Ich schau zum Fenster hinaus und fahre die Berge entlang. Blaue Berge sage ich zu ihnen…" Es ist das Reisetagebuch des anonymen Erzählers (Herbert Achternbusch). Die Fahrt durch Amerika wird zu einer nachdenklichen Auseinandersetzung mit Geschichte und Gewalt.
Seit "Die Atlantikschwimmer" (1974) schwebte Regisseur Herbert Achternbusch die Vereinigten Staaten von Amerika als Symbol der Freiheit vor. In seinem sonderbaren Reisefilm aus dem Jahr 1991 "Hick's Last Stand" setzt er sich mit dem amerikanischen Mythos auseinander. Sein Held ist tatsächlich in Amerika angekommen. Der gewaltige Konflikt zwischen den Indianern und den "Weißen" beschäftigt den Ich-Erzähler. Gewalt und ihre Wechselbeziehungen zur Politik sind die thematischen Schwerpunkte im ruhigen, fast melancholischen Reisebericht. Die Eintönigkeit der Bilder hebt den Monolog des Ich-Erzählers hervor. Immerzu zeigt der Regisseur vorbeifahrenden Autos und PKWs, während er am Wegrande steht. Judy Garlands "Over the Rainbow" dient als musikalischer Hintergrund, doch bald ändert sich die Melodie. Die Szenen sind später mit dynamischen Musik a lá Alfred Hitchcock vertont. Der Gegensatz zwischen den monotonen Bildern und der spannungsgeladenen Musik verwirrt zunächst. Vielleicht kann diese Disharmonie als sozialkritischer Hinweis gedeutet werden. Generell bleibt der Film schwer verständlich. Die anfängliche Neugierde des Zuschauers transformiert sich deshalb bald in Langeweile.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
Alive
Hick's Last Stand
2024