MIG Filmgroup
Noise

Noise

Originaltitel
Noise
Regie
Henry Bean
Darsteller
Vladimir Skomarovsky, Jackie Salit, Daniel Raymond, Keir O'Donnell, Clark Middleton, David Margulies
Medium
DVD
Im Handel ab
01.09.2011 bei MIG Filmgroup
Kinostart Deutschland
Noise
Genre
Komödie, Drama
Land
USA
Jahr
2007
FSK
ab 12 Jahren
Länge
89 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Tim Robbins als lärmempfindlicher Choleriker
David Owen (Tim Robbins) bringt nichts so sehr in Rage, wie das Geräusch von Autoalarmanlagen. Dummerweise lebt er in Manhattan. Ein New Yorker Gesetz schreibt vor, dass ein Autoalarm bis zu drei Minuten lang gehen darf, bevor er sich selbst abschalten muss. Drei Minuten sind David viel zu lang. Anfangs demoliert er einige Fahrzeuge in der Nachbarschaft, schließlich bricht er die Fensterscheiben auf, um den Alarm abzustellen. Doch bald wird der Krieg gegen die Alarmgeräusche zu seiner Besessenheit. David verliert seine Familie und gerät in Konflikt mit der Polizei. Da begegnet ihm die Journalistin Jekaterina Filippovna (Margarita Levieva). Ihr Vorschlag: David soll eine politische Kampagne gegen die Lärmbelästigung starten. Es entwickelt sich ein intrigantes Duell mit Bürgermeister Schneer (William Hurt) und dessen Stabchef (William Baldwin).
Henry Beans zweite Arbeit als Regisseur basiert auf einer wahren Begebenheit. Der New Yorker wurde selbst wegen Vandalismus inhaftiert, nachdem er ein Auto aufgebrochen hatte, um den nervenaufreibenden Alarm abzustellen. Der Versuch aus der absurden Situation eine Parabel auf das Verhältnis von Staat und Einzelnem zu konstruieren, gelingt nur streckenweise. Das liegt vor allem daran, dass Bean sich nicht auf eine klare Linie festlegt und im Tonfall von Szene zu Szene zwischen Komödie, Satire und Drama wechselt. Man ist sich nie ganz sicher, ob Tim Robbins sich eben zum Clown macht, wenn er wieder wegen einer Kleinigkeit über Autodächer steigt, oder ob ein Mann gezeigt werden soll, der sich im Recht fühlt und trotz nichtigem Anlass um seine Prinzipien streitet.

Der aufpolierte Michael Kohlhaas funktioniert als Dramen-, nicht als Komödienstoff. Das intelligente und spannende Grundmotiv wird im Laufe der Handlung überstrapaziert. Ständige Wutausbrüche zu den unpassendsten Augenblicken wiederholen sich, ohne pointiert genug zu sein, um als Running Gag Lacher zu erzeugen. Seine Stärken hat "Noise" als politisches Lehrstück, beseelt vom Glauben an die urdemokratische Idee, dass jeder gesellschaftliche Veränderungen bewirken kann. Wer empfindlich gegenüber schrillen Geräuschen ist, sollte den Film meiden, wer sich auf unkonventionelle Weise zum Nachdenken bringen lassen will, kann in "Noise" Anstöße finden.
André Weikard/Filmreporter.de
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Verleih
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