Universal Studios, DreamWorks Animation
Der Wilde Roboter (3D) ("The Wild Robot", 2024)

Der wilde Roboter (3D)

Originaltitel
The Wild Robot
Regie
Chris Sanders
Darsteller
Lupita Nyong'o, Pedro Pascal, Kit Connor, Bill Nighy, Stephanie Hsu, Matt Berry
Kinostart:
Deutschland, am 03.10.2024 bei Universal Pictures International (UPI)
Kinostart:
Österreich, am 03.10.2024 bei Universal Pictures
Kinostart:
Schweiz, am 03.10.2024 bei Universal Pictures
Genre
Animation/Trickfilm
Land
USA
Jahr
2024
FSK
ab 6 Jahren
Länge
101 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Gelungener Animationfilm nach Peter Browns Vorlage
Ein Sturm verschlägt den intelligenten Roboter Rozim 7134 auf eine einsame Insel. Er ist gezwungen, sich seiner Umgebung anzupassen, um nicht von den Wellen des tosenden Meeres verschlungen zu werden. Der in der Natur oft tollpatschig wirkende Neuankömmling wird von den Tieren zunächst eher misstrauisch beäugt.

Nach der unfreundlichen Begegnung mit einem Bären findet Roz ein Gänseküken in einem verlassenen Nest, das ihn als seine Mutter betrachtet. Der einsame Fuchs Fink und eine Opossummutter machen ihm klar, dass er sich um die Waise kümmern muss.

Der humanoide Roboter schafft es, die Gans fit für den Flug in den Süden zu machen, um in wärmeren Gefilden zu überwintern. Beim Kümmern um das Küken entdeckt er eine Kraft, die ihm nicht einprogrammiert oder eingebaut wurde: Herz und Emotionen. Doch seine Odyssee ist noch nicht beendet. Seine Macher entdecken ihn und wollen ihn mit Gewalt nach San Francisco zurückbringen, wo er sich mit seinen Artgenossen um von der Außenwelt isolierte Felder kümmern soll.
Der Animationsfilm vereint künstlerisch das Gestern und Heute des Genres. Er ist am Computer entstanden, die Tuschezeichnungen aus dem ersten Teil der Bestseller von Peter Brown wurden für das Design übernommen. Sie erinnern an die Anfänge des Zeichentrickfilms und geben dem Werk einen faszinierenden, farbenfrohen Look, der in der besten Tradition von Kinderbuchillustrationen steht.

Dazu gehört, dass kein Tier in seinem Aussehen nach Disney-Manier verändert wird. Sie wirken natürlich und leben in einer idealisierten, aber dennoch natürlich wirkenden Umwelt und verhalten sich relativ artgerecht. Dieser Stil entspricht der Dramaturgie der Geschichte, der seine Botschaft von der Bedeutung von Freundlichkeit und Empathie sowie von Familie und Gemeinschaft im Zusammenleben im Vergleich mit vielen Filmen des Genres und aus Hollywood dezent rüberbringt.

In der ersten Hälfte des Films setzen die Macher ausschließlich auf die Kraft der Bilder und verzichten weitgehend auf Dialoge. Sie folgen mit vielen Episoden, die auch Erwachsene zum Schmunzeln einladen, der Eingewöhnung des freundlichen Roz, seiner Sorge um die Küken und der Freundschaft mit Fink. Nach dem Abflug der Gans folgt sinnbildlich der Angriff auf das Paradies. Der Ton ändert sich, das Erzähltempo zieht an, wenn der Mensch und seine Roboter rücksichtslos und gewaltvoll vordringen. Die Roboter, die Roz abholen sollen, verhandeln eben nicht, weil sie eine von ihren Besitzern programmierte Mission haben.

Als besonderer Glücksgriff erweist sich die Verpflichtung von Lupita Nyong’o als Stimme von Roz in der englischsprachigen Originalfassung. Sie gibt ihm am Anfang des Films die perfekte Mischung, damit der Zuschauer den Roboter sieht, aber sich schon um dessen Schicksal sorgt. Mit allerkleinsten Nuancen bringt sie dann seine Entwicklung rüber.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Universal Studios, DreamWorks Animation
Der Wilde Roboter (3D) ("The Wild Robot", 2024)
2024