Leonine Studios
Konklave ("Conclave", 2024)
Konklave
Originaltitel
Conclave
Regie
Darsteller
Kinostart:
Deutschland, am 21.11.2024 bei Leonine Distribution
Kinostart:
Österreich, am 21.11.2024 bei Constantin Film
Kinostart:
Schweiz, am 28.11.2024 bei Ascot Elite Entertainment Group
Kinostart Deutschland
Konklave
Genre
Thriller
Land
Großbritannien, USA
Jahr
2024
Länge
120 min.
IMDB
|0 katastrophal
brillant 10|
8,0 (Filmreporter)
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Parallelen zum heutgen politischen Alltag möglich
Der Papst (Bruno Novelli) ist tot, sein enger Vertrauter, Kardinal Lawrence (Ralph Fiennes) muss das Konklave zur Neuwahl des obersten Vertreter Gottes auf Erden einberufen. Die potentiellen Kandidaten haben sich längst in Stellung gebracht und ihre Anhänger mobilisiert.
Da ist Kardinal Bellini (Stanley Tucci). Er ist die große Hoffnung der liberalen, vorsichtigen Erneuerer der Kirche und will das Werk des Verstorbenen fortsetzen. Kardinal Adeyemi (Lucian Msamati) aus Nigeria vertritt Millionen Gläubige Afrikas. Er hält Homosexualität für Hexenwerk. Der ebenfalls sehr konservative Kardinal Tedesco (Sergio Castellitto) will alle Reformen rückgängig machen. Auch der Kanadier Kardinal Tremblay (John Lithgow) tritt an. Ihm werden bestenfalls Außenseiterchancen eingeräumt. Sie alle stellen sich der Wahl von 103 Kardinälen, die aus aller Welt nach Rom angereist sind.
In letzter Minute taucht ein allen unbekannter Geistlicher auf. Kardinal Benitez (Carlos Diehz) wurde vom verstorbenen Papst heimlich ernannt. Der Mexikaner ist Oberhaupt der Christen von Kabul. Das Konklave kann beginnen. Die Nonnen unter Leitung von Schwester Agnes (Isabella Rossellini) sind für das leibliche Wohl der Herren verantwortlich.
Da ist Kardinal Bellini (Stanley Tucci). Er ist die große Hoffnung der liberalen, vorsichtigen Erneuerer der Kirche und will das Werk des Verstorbenen fortsetzen. Kardinal Adeyemi (Lucian Msamati) aus Nigeria vertritt Millionen Gläubige Afrikas. Er hält Homosexualität für Hexenwerk. Der ebenfalls sehr konservative Kardinal Tedesco (Sergio Castellitto) will alle Reformen rückgängig machen. Auch der Kanadier Kardinal Tremblay (John Lithgow) tritt an. Ihm werden bestenfalls Außenseiterchancen eingeräumt. Sie alle stellen sich der Wahl von 103 Kardinälen, die aus aller Welt nach Rom angereist sind.
In letzter Minute taucht ein allen unbekannter Geistlicher auf. Kardinal Benitez (Carlos Diehz) wurde vom verstorbenen Papst heimlich ernannt. Der Mexikaner ist Oberhaupt der Christen von Kabul. Das Konklave kann beginnen. Die Nonnen unter Leitung von Schwester Agnes (Isabella Rossellini) sind für das leibliche Wohl der Herren verantwortlich.
Regisseur Edward Berger wird in Deutschland für die Veränderungen der Handlung bei seiner Adaption von "Im Westen Nichts Neues" heftig kritisiert. Hier inszeniert er quasi vom Blatt. Inhaltlich erwartet die Kenner des Buches kaum eine Überraschung. Die gravierendste Veränderung wurde bei der Figur von Benitez vorgenommen. Im Buch wirkt er in Bagdad, das Hinzufügen einer weiteren Station ist wohl der politischen Entwicklung geschuldet.
Die afghanischen Christen werden von den Taliban heftig verfolgt. Im Roman stammt er von den Philippinen - die Änderung mag eine Anspielung auf den amtierenden Papst und seinen Einsatz für die Ärmsten sein, macht den Schluss aber etwas unglaubwürdig.
Auch wem die Story bekannt ist, folgt der Zuschauer dem Blick durch das Schlüsselloch gerne. Das liegt nicht nur an den prächtigen Kostümen und der stimmigen Kulisse der in den Filmstudios von Rom nachgebauten Sixtinischen Kapelle. Hinter den Würdenträgern kitzelt Berger allzu Menschliches hervor. Sie sind nicht unfehlbar, sie rauchen, sind dem Wein und wie sich im Laufe der Handlung herausstellt auch anderen irdischen Freuden nicht abgeneigt. Sie haben ihre Eitelkeiten, sind ambitioniert und spinnen Intrigen, versprechen auch mal Pöstchen für die Stimme. Parallelen zum politischen Alltag sind sicher nicht zufällig.
Dem Geschacher verfolgt Lawrence vor allem als stummer Zuhörer, Kardinal Lawrence (Ralph Fiennes) ist in jeder Szene präsent. Durch seine Augen folgt der Zuschauer dem Konklave. Er wähnt sich als Organisator, der nur dafür sorgen will, dass die Zeremonie stimmt und der Richtige gewählt wird. Erst spät erkennt er, dass er trotz seiner nach außen zur Schau getragenen Neutralität längst auch ein Strippenzieher und aktiver inhaltlicher Mitgestalter ist.
Die afghanischen Christen werden von den Taliban heftig verfolgt. Im Roman stammt er von den Philippinen - die Änderung mag eine Anspielung auf den amtierenden Papst und seinen Einsatz für die Ärmsten sein, macht den Schluss aber etwas unglaubwürdig.
Auch wem die Story bekannt ist, folgt der Zuschauer dem Blick durch das Schlüsselloch gerne. Das liegt nicht nur an den prächtigen Kostümen und der stimmigen Kulisse der in den Filmstudios von Rom nachgebauten Sixtinischen Kapelle. Hinter den Würdenträgern kitzelt Berger allzu Menschliches hervor. Sie sind nicht unfehlbar, sie rauchen, sind dem Wein und wie sich im Laufe der Handlung herausstellt auch anderen irdischen Freuden nicht abgeneigt. Sie haben ihre Eitelkeiten, sind ambitioniert und spinnen Intrigen, versprechen auch mal Pöstchen für die Stimme. Parallelen zum politischen Alltag sind sicher nicht zufällig.
Dem Geschacher verfolgt Lawrence vor allem als stummer Zuhörer, Kardinal Lawrence (Ralph Fiennes) ist in jeder Szene präsent. Durch seine Augen folgt der Zuschauer dem Konklave. Er wähnt sich als Organisator, der nur dafür sorgen will, dass die Zeremonie stimmt und der Richtige gewählt wird. Erst spät erkennt er, dass er trotz seiner nach außen zur Schau getragenen Neutralität längst auch ein Strippenzieher und aktiver inhaltlicher Mitgestalter ist.
Leonine Studios
Brían F. O'Byrne & Ralph Fiennes in "Konklave" ("Conclave", 2024)