Element of Crime (Kino)

The Element of Crime

Lars von Trier - Europa Trilogie 1
Originaltitel
Forbrydelsens element
Alternativ
Spuren des Verbrechens
Regie
Lars von Trier
Darsteller
Michael Elphick, Esmond Knight, Me Me Lai, Jerold Wells, Ahmed El Shenawi, Astrid Henning-Jensen
Kinostart:
Deutschland, am 24.05.1985 bei Real Fiction
Kinostart:
Deutschland, am 10.03.2005 bei Real Fiction
Genre
Thriller
Land
Dänemark
Jahr
1984
Länge
104 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Erstlingswerk von Regisseur Lars von Trier
Inspektor Fisher (Michael Elphick) kehrt von einer Morduntersuchung schwer traumatisiert nach Kairo zurück. Ein Psychiater lässt ihn mittels Hypnose die Vergangenheit Revue passieren. In Europa sollte der Inspektor zusammen mit dem Polizeichef Kramer (Jerold Wells) einen Serienmord aufklären. Fisher bedient sich dabei der Methode seines früheren Lehrers Osbornes (Esmond Knight).

Dieser vertritt in seinem Buch "Element of Crime" die These, dass ein Polizist einen Mord nur dann aufklären könne, wenn er sich dabei mit dem Mörder identifiziere - nur dann könne er das Prinzip des Verbrechens entlarven. Auf den Spuren des Verbrechens gerät er mittels dieses Vorgehens immer mehr in den Sog des Täters, bis aus dem Polizisten selbst ein Mörder wird. Dabei irrt Fisher durch eine surreale Welt, die sich in einer apokalyptischen Endzeit befindet, symbolisiert durch Wassermassen und ständige Dunkelheit.
Lars von Trier zählt zu den einflussreichsten Regisseuren der Gegenwart. Geboren wird der Filmemacher in Kopenhagen. Er besucht die dänische Filmhochschule und legt bereits 1984, ein Jahr nach seinem Abschluss, das bildgewaltige Psychodrama "Element of Crime" vor - dem ersten Teil seiner Europa-Trilogie. Diese wird von "Epidemic" und "Europa" vervollständigt.

Das ambitionierte Filmdebüt schafft es in das Festivalprogramm von Cannes. Seitdem ist dem experimentierfreudigen Dänen die Aufmerksamkeit von Arthouse-Fans, Fachpublikum und Filmkritiker sicher. Leichte Kost bietet von Trier nie, seine unbeschreibliche Liebe zum Absurden und eine tiefe Affinität zur Religion findet sich in jedem seiner Werke. Die einen hassen den Filmemacher, verurteilen ihn gar als 'undänischen filmischen Hochstapler', andere verehren ihn als 'selbstbewussten Exzentriker'.

Im Jahr 1995 veröffentlicht er zusammen mit Thomas Vinterberg das Dogma-Manifest, dem filmischen Reinheitsgebot, welches seine Unterzeichner zum Verzicht auf Kamerastative, Musik und künstliches Licht verpflichtet. Daran hält sich von Trier in "Idioten" noch ganz streng, etwas gemäßigter dann in "Breaking The Waves". Die formale Experimentierfreudigkeit des Regisseurs - bereits in der Europa-Trilogie deutlich sichtbar - ist jedoch viel zu ausgeprägt, als dass er sich dauerhaft an derart enge Regeln halten würde. Dem skandinavischen Kino hat das Dogma trotzdem einen enormen Auftrieb und eine ganze Reihe internationale Kassenerfolge beschert. Von Trier ist's recht, trotzdem bleibt seine erste Priorität bis heute die Filmkunst und nicht der Kassenerfolg. Gut so!
Birgit Deiterding/Filmreporter.de
2024