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Cowboy Forever

Cowboy Forever

Originaltitel
Cowboy Forever
Regie
Jean Baptiste Erreca
Darsteller
Jones Carlos Fialho de Araújo, Govinda Machado de Figueiredo, Ronald Rosa
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Drama
Land
Frankreich
Jahr
2006
Länge
118 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
10,0 (1 User)
Der Mythos vom heterosexuellen Pferdehüter wackelt
Der junge Govinda Machado de Figueiredo ist glücklich über sein Leben. Der Campeiro reitet gern hinter den Kuhherden her und schwingt das Lasso. Doch wenn er im kristallklaren Wasser der brasilianischen Seen badet, fühlt er sich einsamer als die Kaimanen, die am Ufer lauern. Als mit Jones Carlos Fialho de Araújo ein neuer Cowboy in die Gegend kommt, ändert sich vieles für Govinda. Die zwei Männer schließen eine innige Freundschaft. Schulter an Schulter treiben sie das Vieh zusammen oder üben sich im Lassowerfen. Gemeinsam verbringen sie auch ihre Freizeit. Während Jones von Gedanken an Frauen geradezu besessen ist, kommen in Govinda neue, verwirrende Gefühle auf. Auf einem Festival entdeckt er die Anziehungskraft des männlichen Körpers. Der Cowboy wehrt sich nicht gegen seine neuen Empfindungen, er versucht nur Klarheit in sein emotionales Durcheinander zu bringen. Es scheint, dass seine Kollegen diese Wendung schon lange geahnt hätten. Bedroht Govindas Homosexualität seine Freundschaft zu Jones?
In einer knappen halben Stunde erzählt der Regisseur und Drehbuchautor Jean Baptiste Erreca die Geschichte eines Coming-Outs. Der Stil des Dramas zeichnet sich durch die Vermischung zwischen (fiktiver) Dokumentation und Drama aus. So kommentiert ein Ich-Erzähler aus dem Off die Szenen aus dem Alltagsleben der brasilianischen Campeiros. Gleichzeitig bekommt die Handlung aber auch eine sehr intime Dimension. Der Sprecher vertraut der Kamera seine Verwirrungen und Sehnsüchte an. Kurz, einfach, ohne überflüssige Dramaturgie wird Govindas Entdecken seiner Homosexualität gelüftet, denn es ist die natürlichste Sache der Welt. Der Kurzfilm ist ein eindrucksvoller Beitrag über Toleranz und Respekt, ohne diese Begriffe auch nur einmal zu verbalisieren. Der gesellschaftliche Aspekt wird nur am Rande angesprochen. Auch wenn die Anerkennung der restlichen heterosexuellen Cowboys eine wünschenswerte Reaktion ist, wirkt sie etwas unrealistisch.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
Videoclip: Cowboy Forever
Govinda Machado de Figueiredo ist ein brasilianischer Campeiro. Seine Leidenschaft gilt den Pferden, den Kühen und dem Lasso. Als ein neuer Cowboy...
 
Galerie: Cowboy Forever
In einer knappen halben Stunde erzählt der Regisseur und Drehbuchautor Jean Baptiste Erreca die Geschichte eines Coming-Outs. Der Stil des Dramas...
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2024