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Himlens hjärta

Originaltitel
Himlens hjärta
Alternativ
Heaven's Heart (intern. Titel)
Regie
Simon Staho
Darsteller
Mikael Persbrandt, Jakob Eklund, Maria Lundquist, Lena Endre
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Drama
Land
Schweden
Jahr
2008
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Unterkühltes Kammerspiel um Treue und Ehe
Eigentlich sollte es ein ganz gemütlichen Abend zu viert werden: Die beiden besten Freundinnen und ihre Männer haben im Laufe der Jahre ein warmes Verhältnis geschlossen. Doch als Lars (Mikael Persbrandt) von einem Kollegen erzählt, der neulich seine Frau verlassen hat, verpestet dies die Stimmung der anderen spürbar. Lars' Frau Susanna (Lena Endre) zeigt Verständnis für den Ehebrecher, ihr Geständnis beunruhigt ihren Gatten. Ann (Maria Lundquist) hat eine schnell sich verschlimmernde Panik, dass ihr Ehemann Ulf (Jakob Eklund) sie verlassen könnte. Das Paar hat schon seit einem Jahr keinen Sex mehr, die Intimität des Aktes ist Ann inzwischen unerträglich. Dazu hat sie ihm bei der Hochzeit verheimlicht, dass sie keine Kinder haben kann. Eine Lüge, die das Verhältnis der Beiden immer noch belastet. Mit kleinen Neckereien und viel Wein verdrängt jeder seine Verstörung. Neun Monate später lassen sich Lars und Susanne scheiden. Was hat sich seither geändert?
Regisseur Simon Staho schafft ein rundes Kammerspiel. Wie in einem altgriechischen Drama wird die Einheit des Ortes gewahrt, die Handlung spielt sich mit einer kleinen Ausnahme in einer Familienwohnung ab. Vier Personen diskutieren oder trinken gemeinsam Wein. Aus diesem spärlichen Szenario inszeniert der gebürtige Däne eine interessante Psychologiestudie. Die Kamera verharrt immer wieder auf den Gesichtern der Protagonisten. Spielt jede minimale Bewegung oder Blick eine Rolle? Oder ist es ein Zeichen, dass jeder von ihnen mit seinen Problemen allein ist? Zwei Zeitsprünge kollidieren mit der ansonsten strengen Chronologie. Dieser Trick erhöht die Spannung, verschiebt den Fokus auf kommende Fragen und wirft neue Rätsel auf. Das karge Ambiente harmoniert mit der nervtötenden Musik im Hitchcock-Stil. In dieser gepflegten eisigen Atmosphäre wünscht sich man sich jedoch den einen oder anderen Gefühlsausbruch. Aber der kleine Mangel deutet auch auf die Lösung des Rätsels hin. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
2024