Akte X - Jenseits der Wahrheit

Es dauerte zehn Jahre, bevor Regisseur Chris Carter sich bereit erklärte, einen weiteren Kinofilm zur mittlerweile eingestellten TV-Serie "Akte X" zu drehen. Das Drehbuch schrieb er selbst und auch die Originalbesetzung konnte für eine erneute Zusammenarbeit gewonnen werden. Das deutsche Publikum wird sich allerdings an eine neue Synchronstimme für Hauptdarsteller David Duchovny gewöhnen müssen. Dessen bisheriger Sprecher Benjamin Völz konnte sich mit 20th Century Fox nicht auf eine angemessene Gage einigen. Völz verlangte angeblich das fünffache des üblichen Honorars und verwies auf Kollegen, die das 20-fache verdienen würden.

Geheime Experimente mit lebendigen Menschen à la Frankenstein beschäftigen im zweiten Spielfilmableger der erfolgreichen TV-Serie "Akte X" die beiden FBI-Agenten. David Duchovny bleibt seiner Serien-Rolle auf ganzer Linie treu. Lediglich sein erstmaliges Erscheinungsbild lässt erkennen, dass die Geschichte sechs Jahre nach der Schließung der X-Akten, und gleichzeitig sechs Jahre nach Serien-Ende, spielt. Ansonsten gibt er den bekannten Mulder: Die Suche nach seiner von Außerirdischen entführten Schwester stärkt seinen Glauben in übernatürliche Dinge und hält auch seine Neugier für diesen ungelösten Fall am kochen. Die keusche Romanze zwischen dem Agenten-Paar setzt sich wie bisher ohne finale Erfüllung fort. Die beiden kommen sich aber nicht nur bei ihren Recherchen zum Fall näher, soviel sei verraten. Neben Amanda Peet konnte ein außergewöhnlicher sowie bravouröser Darsteller gewonnen werden: Rapper Xzibit, der in der Rolle des bodenständigen FBI-Agenten eine gute Figur macht. Da das Drehbuch bis zum Filmstart unter strengem Verschluss gehalten wurde, ist der Inhalt bis ins kleinste Detail eine Überraschung für den Zuseher. Für erstaunliche Momente sorgt etwa ein ehemaliger Darsteller aus "Akte X", der gegen Ende des Films erscheint. Der Mystery-Thriller ist ein nostalgisches und aufregendes Erlebnis für Fans der Serie aus den 1990 Jahren. Auch Zuseher, denen die X-Akten kein Begriff sind, können das Science-Fiction Spektakel auf Leinwand durchaus entspannt genießen. Denn die Handlung im Film baut nicht wie im ersten Teil "Akte X - Der Film" auf die erfolgreiche TV-Serie auf.