Maroa

Solveig Hoogesteijns Jugenddrama spielt vor dem Hintergrund von José Antonio Abreus im Jahr 1975 ins Leben gerufenem ersten Kindersymphonieorchester Venezuelas. Sein Ziel ist es, armen, verwahrlosten und kriminellen Kindern aus den Slums von Caracas eine Zukunftsperspektive zu geben. Sie sollen von der Straße runter und stattdessen die Schönheiten der Musik kennenlernen und eine neue Perspektive für ihr späteres Leben bekommen. Für sein soziales Engagement wurde der venezolanische Komponist und Musiker im Jahr 2001 mit dem alternativen Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Heute sind es rund 250.000 Kinder aus sozial schwachen Familien, die das Angebot von kostenlosem Musikunterricht dankbar annehmen. Hoogesteijns Produktion überzeugte die Filmkritiker Venezuelas dermaßen, dass sie "Maroa" ins Rennen um den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film 2007 schickten. Hauptdarstellerin Yorlis Domínguez kam eher zufällig zu dem Projekt. Ärzte erfuhren vom Casting für den Film und empfahlen Yorlis' Eltern, das Mädchen teilnehmen zu lassen. Kurz zuvor wurde bei ihr ein Aufmerksamkeitsdefizit diagnostiziert. Für die Produzenten kam die damals 14-Jährige zum richtigen Zeitpunkt. Das dreimonatige Casting verlief nämlich recht unbefriedigend und die Dreharbeiten sollten in drei Tagen beginnen. Zudem brachte Yorlis die nötigen Voraussetzungen mit, da sie selbst im Slum geboren und aufwachsen ist. Deshalb kennt sie die Gepflogenheiten des Slum-Alltags genau.