Kinatay

Als hätte Lars von Triers "Antichrist" Publikum und Kritiker der Filmfestspiele von Cannes 2009 nicht genug geschockt, schickte Brillante Ma. Mendoza mit "Kinatay" ein weiteres Psychodrama in den Wettbewerb. Dem nicht genug, sorgte der Regiepreis mit dem philippinischen Festivalbeitrag für einen Skandal. "Kinatay" zeigt ungeschönt und mit beeindruckender Geräuschkulisse ein ebenso brutales wie unnötiges Gewaltverbrechen in der philippinischen Hauptstadt. Wenngleich die Meinungen über Mendozas Film auseinandergingen, einig waren sich alle darin, dass "Kinatay" keine leichte Kost sei. Immerhin passt das Gesellschaftsdrama schnörkellos in das bisherige Werk des philippinischen Regisseurs, der mit seinen Filmen stets auf gesellschaftliche Ungleichgewichte in seiner Heimat aufmerksam machen will. Zu Recht gilt er als wichtigster philippinischer Vertreter seiner Zunft.