DCM/Delphi
Ai Weiwei: Never Sorry

Ai Weiwei: Never Sorry

Originaltitel
Ai Weiwei: Never Sorry
Regie
Alison Klayman
Darsteller
Zuzhou Zuoxiao, Inserk Yang, Ai Weiwei, Evan Osnos, Yanping Liu, Huang Hung
Kinostart:
Deutschland, am 14.06.2012 bei DCM (Delphi Filmverleih)
Kinostart:
Österreich, am 15.06.2012 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 13.09.2012 bei Look Now!
Genre
Dokumentarfilm
Land
USA
Jahr
2012
FSK
ab 6 Jahren
Länge
91 min.
IMDB
IMDB
Homepage
www.aiweiwei-neversorry.de
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Zurückhaltendes Porträt eines wichtigen Künstlers
Ai Weiwei ist der prominenteste und einflussreichste chinesische Künstler des beginnenden 21. Jahrhunderts. Sein Werk war nie unpolitisch. Doch erst die Ereignisse des Jahres 2011 verdeutlichen Weiweis politische Bedeutung in vollem Umfang. Im April 2011 verschwindet der Künstler und taucht erst nach mehreren Wochen wieder auf. Chinesischen Sicherheitskräfte hatten ihn verhaftet und bezichtigen ihn kurz darauf der Steuerhinterziehung. Weiwei wird unter Hausarrest gestellt. Massive internationale Proteste richten sich vor allem gegen das Vorgehen der chinesischen Justiz. Kritiker werfen den Behörden vor, aus politischer Motivation gehandelt zu haben.

Zu diesem Zeitpunkt hat Alison Klayman ihre Arbeit an "Ai Weiwei: Never Sorry" fast abgeschlossen. Die amerikanische Journalistin hat den Künstler jahrelang begleitet. Während sie an der Dokumentation arbeitete, berichtete sie immer wieder über Weiweis Aktivitäten und seine Probleme mit den chinesischen Behörden. In "Ai Weiwei: Never Sorry" fasst das Material zusammen, dass sie zwischen 2008 und 2011 aufgenommen hat. Sie begleitet Weiwei bei seiner täglichen Arbeit in seinem Atelier und bei Reisen zu Ausstellungen in aller Welt.
Wer sich in den Nachrichten informiert, kommt seit 2008 um den Namen Ai Weiwei nicht herum. Insofern stellt sich die Frage, was Alison Klayman mit ihrer Dokumentation zum öffentlichen Kenntnisstand oder zur Debatte beitragen will. Schließlich liefert sie keine neuen Fakten. Auf den ersten Blick fasst sie nur zusammen, was man sonst mühevoll aus hunderten Zeitungsartikeln und Fernsehberichten zusammentragen müsste.

Auch filmisch ist ihre Leistung nicht relevant. Im Grunde ist "Ai Weiwei: Never Sorry" eine anderthalbstündige Fernsehreportage, dem Format nach eher ein journalistischer Beitrag, als ein Dokumentarfilm fürs Kino. Die chronologische Erzählweise ist ebenso konventionell, wie die Einbettung von persönlichen Szenen in größere Zusammenhänge, die durch einen Off-Kommentar erklärt werden.

Doch Klayman hat Glück. Wer jemanden wie Ai Weiwei porträtiert, braucht im Grunde nur daneben zu stehen und die Kamera draufzuhalten. Die wenig bemerkenswerte Inszenierung verblasst vor der Eloquenz Ai Weiweis. Wenn der Künstler sich über dies oder jenes echauffiert, sich für Kunst begeistert oder über Politik aufregt - trägt seine Präsenz den Film. So zeigt Klayman, was kein Zeitungsartikel leisten kann. Man bekommt ein Gefühl für diesen Mann, der fast im Alleingang gegen ein mächtiges Establishment aufbegehrt. Ob es die Romantik der Rebellion ist, die unermüdliche Schaffenskraft oder der scharfe Intellekt Weiweis: es ist fast unmöglich, sich nicht von ihm in den Bann ziehen zu lassen. In all dies gewährt Klayman Einblicke. Mehr muss und kann ihr Film nicht leisten. Ihr Verzicht, starke eigene Akzente zu setzen, ist in diesem Fall ein wahrer Segen.
Michael Domke, Filmreporter.de
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2024