Alamode Film
Nurejew - The White Crow (2018)

Nurejew - The White Crow

Originaltitel
The White Crow
Alternativ
The White Crow
Regie
Ralph Fiennes
Darsteller
Oleg Ivenko, Ralph Fiennes, Louis Hofmann, Adèle Exarchopoulos, Sergei Polunin, Olivier Rabourdin
Kinostart:
Deutschland, am 26.09.2019 bei Alamode Filmdistribution
Kinostart:
Österreich, am 27.09.2019 bei Alamode Österreich
Kinostart:
Schweiz, am 29.08.2019 bei Praesens-Film
Kinostart Deutschland
Nurejew - The White Crow
Genre
Drama
Land
Großbritannien
Jahr
2018
Länge
127 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Drama über Rudolf Nurejews Abschied von der UDSSR
Rudolf Nurejew (Oleg Ivenko) trainiert seit Kindesbeinen eisern, um die Ballettsäle der Welt zu erobern. Geboren in einem überfüllten Zug der Transsibirischen Eisennbahn nahe Irkutsk, wächst er in einem einfachen Haushalt in der Ural-Metropole Ufa auf. Schon als Kind gilt er als eine weiße Krähe, als Außenseiter, der abseits steht, wenn die anderen im Schneeherumtollen.

Erst spät für eine Karriere im Ballett wird er am renommierten Choreografischen Institut Leningrad angenommen, wo er durch seine Sturheit und seinen Eigensinn auffällt. Doch sein Talent ist unübersehbar, daher darf er zum bekannten Ballettmeister Alexander Puschkin (Ralph Fiennes) wechseln. Der Mentor nimmt den ungeduldigen, in seinem Benehmen oft rücksichtslosen Schüler unter seine Fittiche. Mit dessen Frau Xenia (Chulpan Khamatova) knüpft Nurejew gar zarte Liebesbande.

Nurejews Karriere erhält neuen Schwung, als ihn eine alternde Solotänzerin des Kirow-Balletts zu ihrem Partner macht. Das Publikum liegt ihm zu Füßen. Er darf tanzen, obwohl er weiter immer wieder aneckt. Er schmeißt neugierige Kulturfunktionäre aus dem Probenraum und brüskiert die Bewacher des KGB auf Auslandsreisen. Rudolf fühlt sich unangreifbar.
Die drei Jahre dauert Rudolf Nurejews Ruhm in der Sowjetunion - zwischen 1958 und 1961. Der brillante Solist wird aber auch im westlichen Ausland gefeiert und zu Auftritten in der DDR verpflichtet. Autor David Hare ("Der Vorleser") rafft diese Periode zusammen und konzentriert sich auf den Konflikt zwischen dem Tänzer und dem System im Frühjahr 1961 in Paris.

Durch diesen Kunstgriff spitzt Hare das Porträt des Ausnahmetänzers stärker auf seine Freundschaft mit der Chilenin Clara Saint (Adèle Exarchopoulos) und die spektakuläre Flucht auf dem Flughafen der französischen Metropole zu. Egomane Nurejew muss sich entscheiden: will er in einem Ballett, in dem sich der Einzelne dem Kollektiv und den Entscheidungen der Partei unterordnen muss tanzen, oder mit ungewissem Ausgang in den Westen fliehen, wo ihm die Freiheit winkt.

Ralph Fiennes entscheidet sich in seiner dritten Regiearbeit, die Motive der Flucht als Rückblende aus der Sicht von Ballettmeister Alexander Puschkin zu erzählen, der nach dem Fernbleiben des Stars in Leningrad verhört wird. Dabei setzt er auf den brillanten Tänzer Oleg Ivenko, der in der Ukraine in der Tradition des klassischen russischen Balletts ausgebildet wurde und Nurejew tatsächlich ähnlich sieht. Ivenko spielt den Ballettvirtuosen als großes, verwöhntes Kind, ein Star mit Allüren, der immer seinen Willen durchsetzen will. Andererseits zelebriert er auch eindrucksvoll dessen innere Zerrissenheit zwischen der Liebe zu seiner Heimat und dem unbedingten Wunsch, als Künstler zu triumphfieren.

Die einzelnen Abschnitte von Nurejews Biografie setzt Fiennes wie in einem Puzzle kongenial zusammen, mehrfach verschmelzen die verschiedenen Handlungszeiten zu einer Szene. Die Bilder seiner Kindheit hat Nurejew stets im Kopf. Er wurde für seine Karriere früh von seiner Familie getrennt. Trotzdem kann ihn die Drohung nicht zurückschrecken, dass die Daheimgebliebenen nach seiner Flucht bestraft werden könnten. Mit dieser Haltung zeigt er, dass er die Sowjetunion längst hinter sich gelassen hat und ein Kind des Westens geworden ist.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Die Flucht Rudolf Nurejews aus der Sicht von Ballettmeister Alexander Puschkin.
 
Ralph Fiennes entscheidet sich in seiner dritten Regiearbeit, die Motive der Flucht als Rückblende aus der Sicht von Ballettmeister Alexander...
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2024