Retribution

Die Handlung ist bekannt, "Retribution" ist bereits die vierte Verfilmung des Stoffes von Alberto Marini. Neue Ideen fehlen, um die Geschichte zumindest ein wenig zu variieren. Also warum die Neuauflage? Produzent Jaume Collet-Serra schickt Liam Neeson als Regisseur mehrmals in aufwändig inszenierte Verfolgungsjagden. Der Star hat mittlerweile jedoch die 70 überschritten. Und auch wenn er selbst meint, seine Knie und Knochen hielten die körperlichen Belastungen solcher Drehs noch aus, dürfte ihm das Publikum kaum noch abnehmen, dass die Fitness seiner Figuren für einen Normalbürger glaubhaft ist.

Neeson ist ein gern gesehener Gast in der deutschen Hauptstadt und im nahen Studio Babelsberg. Hier dreht er unter anderem "The Unknown Known". Die Babelsberger können angesichts der eigenen Finanzlage und den im internationalen Maßstab mangelhaften Rahmenbedingungen bei der Finanzierung von Blockbustern über jeden Produzenten froh sein, der noch anklopft.

Der Deutsche Filmförderfond, der solche Projekte anlocken soll, ist alles andere als überzeichnet. Gefördert wird "Retribution" auch vom Medienboard Berlin-Brandenburg. Die deutsche Hauptstadt spielt folglich auch eine Hauptrolle, bis auf die Eingangssequenz sind allerdings nur austauschbare Neubaufassaden im Bild, die kaum Touristen anlocken werden. Wobei, eine Gruppe könnte von Berlin angezogen werden. Autofahrer kommen auf den leeren Straßen und Plätzen dieses Films jederzeit mühelos voran. Ob die den Realitätscheck bestehen, sei dahin gestellt.