20th Century Fox
Michael Pitt begegnet in "I Origins - Im Auge des Ursprungs" der Reinkarnation seiner verstorbenen Freundin
Müder Michael Pitt in schleppendem Indie-Sci-Fi-Drama
Feature: I Origins - Entdeckung mystischer Dimensionen
Der junge Mikrobiologe Ian (Michael Pitt) erforscht mit seiner Erstsemester-Assistentin Karen (Brit Marling) die Evolution des Auges. Als ihm ein Durchbruch gelingt, stirbt seine mysteriöse Freundin Sofi (Astrid Berges-Frisbey). Sieben Jahre später entdeckt er bei einem Augentest seines Sohns mit Karen Sofis einzigartiges Irismuster wieder.
erschienen am 16. 06. 2014
20th Century Fox
Brit Marling, Michael Pitt und Steven Yeun in "I Origins - Im Auge des Ursprungs"
Michael Pitt und Astrid Bergès-Frisbey scheitern
Was wäre, wenn es die Reinkarnation wirklich gäbe? Nichts gegen Buddhismus light, aber Mike Cahills erstem Werk nach seinem starken Einstand "Another Earth" ist ein schleppendes Indiedrama mit dem Flair einer auf zwei Stunden gestreckten Kurzgeschichte. Erst das Ende belohnt für die lange Zeit selbstgefällige, schneckenlahme und prätentiöse Mühsal über den altbekannten Konflikt zwischen Szientismus und Mystik.

"I Origins" bewegt sich im Spannungsfeld von Wissenschaft und Religion, Rationalität und Spiritualität, Evolution und Kreationismus. Und will den Zuschauer überzeugen, nicht Zahlen, sondern Gefühlen zu vertrauen. Derweil bedient das noch jedes Sundance-Independent-Klischee in Hipstern, Ästhetik, Manier, Look und flächiger Ambientmusik - was nicht so schlimm wäre, wenn die Lovestory denn auch Gefühle evozieren würde.
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Da springt der Funke nicht über: Michael Pitt und Astris Berges-Frisbey in "I Origins - Im Auge des Ursprungs"
Metaphysische Tiefe
"I Origins" lässt einen vollkommen unberührt, denn ohne eine funktionierende Chemie zwischen Michael Pitt ("Die Träumer"), der Gott widerlegen will und einer viel zu rätselhaften Astrid Bergès-Frisbey (aus dem vierten "Fluch der Karibik") muss der Versuch scheitern. Beiden fehlt darstellerisches Charisma, womit die sehr intime Handkamera mit ihren angestrengten Bildausschnitten, die sich das Unwort 'arty-farty' wahrlich verdient, besonders augenfällig wird.

Weder Stil noch mittelprächtige Schauspieler lassen einen andocken, ihr intimes Miteinander ist fürchterlich poetisch und sinnierend. All das Rätselhafte wirkt aufgesetzt und überzogen, ebenso der Versuch, alles mit mysteriöser metaphysischer Tiefe und Bedeutung aufzuladen. Er, der intelligente Designer, der den weißen Pfau (Gott?) trifft. Dazu die steif-blasse Brit Marling - locker ist nur Steven Yeun ("The Walking Dead").

Wieso sich das Darben dennoch rentiert, ist der magische Moment, als Ian in Indien Straßenkind Salomina (Kashish) findet, nachdem er Echos eines früheren Lebens mit seinem Iris-Präzisionstest entdeckt hat. Cahill vermittelt die Ausmaße und Auswirkungen der Reinkarnation und schafft das mit einem Ende, das ungemein berührt und zum Nachdenken über Vorbestimmung und Schicksal einlädt - Gläubige gleichermaßen wie Atheisten.
erschienen am 16. Juni 2014
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Der angehende Molekularbiologe Ian Gray (Michael Pitt) widmet sein Studium dem menschlichen Auge. Als seine große Liebe Sofie (Astrid Berges-Frisbey) stirbt, ist er am Boden zerstört. Zusammen mit seiner Laborpartnerin Karen (Brit Marling) macht der Wissenschaftler bald eine Entdeckung, die ihm mit Sofie zusammenbringen könnte. Wie in seinem Spielfilm-Erstling "Another Earth" macht sich Mike Cahill auch in "I Origins - Im Auge des Ursprungs" mit filmischen Mitteln auf die Suche nach den..
Sechzehnjährig zieht es den US-amerikanischen Musiker und Schauspieler Michael Pitt von West Orange, New Jersey nach New York City, wo er zeitweise auf der Straße lebt und sich zunächst als Fahrradkurier durchschlägt. In Chinatown teilt er sich ein winziges Loft mit bis zu acht Mitbewohnern. 1999 steht Pitt im Theaterstück "The Trestle at Pope Lick Creek" von Naomi Wallace erstmals auf einer Off-Broadway-Bühne. Casting-Agentin Lori Eastside entdeckt ihn und verschafft ihm eine Rolle in der..
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