News: Festivalticker
Rufus F. Folkks/Ricore Text
Symbol der Biennale: der Goldene Löwe
Venedigs Filmmarkt mit spärlicher Ausbeute
Illusorische Träume?
Seit jeher sind internationale Verleih- oder Produktionsfirmen auf dem Filmfest in Venedig eher spärlich gesät - im Gegensatz zu Cannes oder Berlin. Doch 2008 sind noch weniger PR- und Verkaufsagenten zu sehen als früher. Ebenso wie viele Journalisten entschieden die sich für einen Kurztrip nach Toronto.
29. Aug 2008: Weder die britische Firma DDA noch Fortissimo Films aus Hong Kong sind dieses Jahr am Lido vertreten. Ebenso fehlen Repräsentanten von Disney, Fox, Miramax und Paramount, berichtet das Fachblatt Variety am 28. August 2008. Celluloid-Dreams-Chef Hengameh Panahi gibt einen Erklärungsversuch: "Hat man Filme im Wettbewerb oder in anderen Sektionen, so kommt man, hat man keine am Festival vertreten, so bleibt man weg. Toronto und Venedig haben unterschiedliche Perspektiven, aber beide sind gut." Auch für Journalisten stellt sich die Frage, ob sie im nächsten Jahr erneut nach Venedig reisen. Wenig Stars und somit wenig Interviews würden die gigantischen Anreise- und Aufenthaltskosten nicht rechtfertigen. Über die Zukunft des Filmfestivals von Venedig lässt Biennale-Präsident Paolo Baratta keine Fragen offen. Für 2011 ist ein futuristischer, 100 Millionen Dollar neuer Festivalpalast geplant. Dieser soll den leicht heruntergekommenen und bereits bröckelnden Pala Biennale ersetzen. Ob dies nur illusorische Träume sind, oder ob Venedig tatsächlich eine Zukunft in Italiens kulturfeindlicher Politik hat, wird sich in den kommenden Jahren herausstellen.
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