Kinowelt Filmverleih
Hili Yalon
Im Film und der Musik zu Hause
Interview: Vergnügliche Abendstunden für Kinder
Hili Yalon ist nicht nur schön, sie ist auch auf dem Weg, eine komplette Schauspielerin zu werden. Nach ersten Rollen in diversen TV-Serien ist sie in "Alles für meinen Vater" in ihrer ersten größeren Spielfilmrollen zu sehen. Neben der Schauspielerei frönt sie einer zweiten Leidenschaft: der Musik. Allerdings wolle sie dafür nicht ihre Karriere dafür aufgeben.
erschienen am 21. 01. 2009
Kinowelt
Alles für meinen Vater
Ricore: Wie wurden Sie in "Alles für meinen Vater" involviert?

Hili Yalon: Das war vor einigen Jahren. Ich studierte an einer Schauspielschule in Israel. Ich war damals 18 Jahre alt und machte viele Filmprojekte und Fernsehshows. Dort hatte ich mehre Vorsprechen und so kam ich auch zu "Alles für meinen Vater".

Ricore: Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?

Yalon: Ich musste ein wenig mehr über die Gedankenwelt religiöser Menschen erfahren, um die Rolle auszufüllen und um mir vorstellen zu können, wie die Figur aussehen sollte. Nach und nach bekam ein Gefühl dafür, wie die Figur spricht und agiert. Und wie das Leben religiöser Frauen aussieht, in der Ehe, als auch im Leben.

Ricore: Sind Sie ein religiöser Mensch?

Yalon: Ich bin Jüdin, wie die meisten Israelis. Aber ich bin nicht religiös.
Kinowelt Filmverleih
Hili Yalon in "Alles für meinen Vater"
Ricore: Also leben Sie nicht wie Ihre Figur?

Yalon: Nein. Ich kann das persönlich jedoch nachvollziehen. Ich kenne Leute, auch aus meiner Familie, die am Freitag und Samstag nicht Autofahren oder Rauchen. Es ist in Israel ziemlich normal, daher hatte ich keine Verständnisprobleme.

Ricore: Was war für Sie die schwierigste Szene im Film?

Yalon: Es war eigentlich nicht schwer, diese Rolle zu spielen. Das heißt nicht, dass es einfach war, aber es war logisch, sie so zu spielen.

Ricore: Sie sind auch in "Lemon Tree" zu sehen, der auf einer wahren Geschichte basiert…

Yalon: Es stimmt, dass "Lemon Tree" auf Tatsachen beruht. Aber "Alles für meinen Vater" ist ebenso Realität. Diese Menschen und ihre Seelen, die gibt es wirklich. Ich meine, das ist Israel! "Lemon Tree" könnte genauso gut ein fiktionaler Film sein.

Ricore: Mit der Fernsehserie "The Eight" erregte Sie vor allem in Israel viel Aufmerksamkeit...

Yalon: "The Eight" hat tatsächlich viel Aufsehen in Israel erregt. Man sah es überall - auf der Straße, in der Werbung. Die Serie war insbesondere für 16 bis 18-Jährige konzipiert. Es war eine Art Durchbruch für mich. Aber es war nicht genau das, was ich tun wollte. Ich verdiente meinen Lebensunterhalt damit und ich konnte es mir leisten, zwei weitere Jahre auf die Schauspielschule zu gehen. Ich konnte gut leben. Aber erst mit diesem Film habe ich das Gefühl, ich mache das Wahre, das, was ich immer machen wollte. Das ist Kunst, und es ist noch mehr, es ist Kunst, die etwas verändern kann.
Kinowelt Filmverleih
Eine Szene aus "Alles für meinen Vater"
Ricore: Was ist Ihr Favorit unter Ihren eigenen Filmen?

Yalon: Das ist definitiv "Alles für meinen Vater". Meine vorherigen Projekte sind mit diesem nicht zu vergleichen, da es kleine Produktionen sind wie "Alenbi Romance", einer 50-minütigen Independentproduktion und "Maja", in dem ich ein geisteskrankes Mädchen spielte.

Ricore: Sie haben einen Song für "Alles für meinen Vater" aufgenommen. Spielen Sie selbst ein Instrument?

Yalon: Ich spiele Klavier, Gitarre, Schlagzeug und Flöte. In einem Monat wird ein Album von mir erscheinen. Sie können es sich unter www.myspace.com/hiliyalon anhören

Ricore: Spielen Sie in einer Band?

Yalon: Ich habe eine Band, es ist meine Begleitband. Am Album arbeitete ich seit mittlerweilen drei Jahren.

Ricore: Haben Sie all diese Instrumente in der Schule gelernt?

Yalon: Nein, ich hatte ein Klavier zu Hause und auch einige Lehrer, mit denen ich mich aber leider nicht besonders gut verstand. Schauspielen ist das, was ich machen wollte. Aber Musik, das bin ich tatsächlich. Ich würde es nicht studieren, aber Musik ist sehr wichtig für mich.
Kinowelt Filmverleih
Hili Yalon und Shredi Jabarin in "Alles für meinen Vater"
Ricore: Was ziehen Sie vor, Musik oder Film?

Yalon: Ich ziehe keines von beidem vor. Beide Bereiche sind so unterschiedlich. Wenn man spielt, spielt man jemand anderes. Musik ist man aber selbst, nicht eine Figur.

Ricore: Was wollen Sie mit Ihrer Musik ausdrücken?

Yalon: Ich drücke mit Musik aus, was ich denke, vor allem von der Welt.

Ricore: Was für Projekte stehen in Zukunft im Raum?

Yalon: Ich mache zwei Filme und ein Fernsehprojekt, dass über Nachrichten handelt.

Ricore: Was können Sie über die beiden Filme erzählen?

Yalon: Einer ist "Maja", den ich schon erwähnte, in dem ich ein geisteskrankes Mädchen spiele. Der andere handelt von einer künftigen Welt in 100 Jahren. Beide werden in Israel gedreht.

Ricore: Ich danke Ihnen für das Interview und wünsche viel Vergnügen in Deutschland.
erschienen am 21. Januar 2009
Zum Thema
Hili Yalon ist eine junge israelische Nachwuchs-Schauspielerin. Sie wird 1985 in Jerusalem geboren und erlangt nationale Bekanntheit in der Abenteuerserie "The Eight". 2005 spielt sie ihre erste Hauptrolle in einem Kinofilm, in der Independent-Produktion "Alenbi Romance". Im Jahre 2008 ist sie gleich in zwei Filmen zu sehen, "Lemon Tree" und "Alles für meinen Vater". Parallel tritt sie auch als Musikerin mit selbstgeschriebenen Songs auf. Diese sind in hebräisch gesungen und weisen Einflüsse..
Palästinenseraktivist Tarek (Shredi Jabarin) wird für einen Selbstmord-Anschlag ausgewählt. In Tel Aviv soll er sich selbst in die Luft sprengen. Der Anschlag misslingt. Zwei Tage muss Tarek auf die Reparatur des Zünders warten. Er lernt Elektrohändler Katz (Shlomo Vishinsky) kennen, dessen Frau er vor dem Selbstmord bewahrt. So entdeckt er die jüdische Kultur und beginnt an dem Sinn des Attentats zu zweifeln. Regisseur Dror Zahavi schafft ein menschliches, nicht ein politisches Abbild der..
2024