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Magic - Die Puppe des Grauens

Magic - Die Puppe des Grauens

Originaltitel
Magic
Alternativ
Magic - Die Puppe des Grauens (dt. DVD-Titel)
Regie
Richard Attenborough
Darsteller
Mary Munday, Brad Beesley, Scott Garrett, Beverly Sanders, I.W. Klein, Patrick McCullough
Medium
DVD
Im Handel ab
03.02.2006 bei Plaion Pictures (Koch Films)
Kinostart Deutschland
Magic
Genre
Horror, Thriller
Land
USA
Jahr
1978
FSK
ab 12 Jahren
Länge
97 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Extras: Booklet von Uwe Huber
Psychothriller 1978 mit Sir Anthony Hopkins
Der junge Corky (Sir Anthony Hopkins) ist ein eher talentfreier Nachwuchskünstler. Sein größtes Problem ist jedoch seine Schüchternheit. Bei seinem ersten Auftritt, wirkt der Illusionist derart unsicher, dass er vom Publikum hämisch ausgelacht wird. Dabei wollte er seinen Mentor (E.J. André) würdig vertreten. Als Corky jedoch die Bauchrednerpuppe Fats in sein Bühnenprogramm aufnimmt, hat er schlagartig Erfolg. Bald wird er von dem Agenten Ben Greene (Burgess Meredith) vertreten, es winkt sogar ein Fernsehvertrag. Das Publikum liebt die obszönen Bemerkungen der frechen Puppe. Corky begeistert die Zuschauer auch mit fantastischen Kartentricks. Doch als die Verhandlungen für den Fernsehvertrag anstehen, flüchtet Corky zu seiner Jugendliebe Peggy Ann Snow (Ann-Margret ) aufs Land. Er versucht Greene zu überzeugen, dass er Angst vor dem Erfolg habe. Doch sein Agent ahnt bereits, dass Fats mittlerweile gefährlich viel Macht über Corky gewonnen hat. Und die Puppe ist auch nicht bereit, das Verhältnis zwischen Peggy Ann und Corky zuzulassen.
Entstanden ist dieser Psychothriller 1978 unter der Regie von Sir Richard Attenborough. Für Sir Anthony Hopkins war es die erste große Hauptrolle. Zuvor hatte er bereits bei Attenboroughs Klassiker "Die Brücke von Arnheim" mitgewirkt. Als Grundlage für das Psychogramm diente einerseits eine Episode aus dem Gruselfilm "Traum ohne Ende", andererseits der Roman von William Goldman, der für "Magic" auch das Drehbuch verfasste. Hopkins wurde für seine überzeugende Darstellung eines psychisch gestörten Mörders für einen BAFTA und einen Golden Globe nominiert. Denn daran lässt der Film keinen Zweifel: die Puppe Fats handelt nicht eigenmächtig. Sie ist Corkys Alter Ego. In Fats lebt er seine dunkle Seite aus. Fats ist bösartig und vulgär, alles was sich der schüchterne Corky nicht traut zu sein.

Die Vorstellung, die Hopkins liefert ist faszinierend und beängstigend zugleich. Die Puppe ist auch optisch Corky ähnlich. Von der Kleidung bis zu den Gesichtszügen. Je mehr Fats die Persönlichkeit von Corky übernimmt, umso schwieriger wird es, die Gedanken der beiden auseinander zu halten. Besonders in der Ähnlichkeit der Stimmen wird dies deutlich. Manchmal weiß man nicht mehr, wer von beiden gerade spricht. Magic steht in einer langen Tradition des Horrorfilms, in dem Puppen ein Eigenleben entwickeln. Doch liegt hier der Schwerpunkt hier nicht auf dem Horrorelement, sondern auf der psychologischen Darstellung eines Mörders, der zugleich Opfer ist.
Tatjana Niezel, Filmreporter.de
2024