Weltkino Filmverleih
Mein fabelhaftes Verbrechen ("Mon crime", 2023)

Mein fabelhaftes Verbrechen

Originaltitel
Mon crime
Regie
François Ozon
Darsteller
Nadia Tereszkiewicz, Rebecca Marder, Isabelle Huppert, Fabrice Luchini, Dany Boon, André Dussollier
Kinostart:
Deutschland, am 06.07.2023 bei Weltkino Filmverleih
Kinostart:
Österreich, am 01.09.2023 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 06.07.2023 bei Filmcoopi
Genre
Krimi, Komödie
Land
Frankreich
Jahr
2023
FSK
ab 12 Jahren
Länge
102 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
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Raffinierte Screwball-Komödie von François Ozon
Madeleine Verdier (Nadia Tereszkiewicz) ist erst 24 und hat doch schon genug vom Leben. Die Karriere der attraktiven Schauspielerin stockt seit langem, Produzenten und Regisseure wollen ihr zwar ständig an die Wäsche, besetzen sie jedoch nie. Ihr Angebeteter, Firmenerbe André Bonnard (Édouard Sulpice), will eine reiche Erbin heiraten, um das Reifenimperium des Vaters zu retten. Madeleine soll nur als seine Geliebte dienen. Längst sind Madeleine und ihre Mitbewohnerin, die junge Anwältin Pauline Mauléon (Rebecca Marder), pleite.

Gas und Strom werden schließlich abgestellt und den beiden droht gar Obdachlosigkeit. Ihre prekäre Situation ist für Kommissar Gustave Rabusset (Fabrice Luchini) ein stimmiges Motiv für den Mord an einem Filmproduzenten. Zu seiner Freude gesteht Verdier die Tat schnell. Der Prozess wird zu einem Schlagabtausch über die Rolle der Frau in der Gesellschaft der 1930er Jahre. Doch dann mischt sich noch eine Dritte Person ein: Odette Chaumette (Isabelle Huppert) ist ein früherer Stummfilmstar, den der Tonfilm um die Karriere gebracht hat. Auch sie will den Mord begangen haben.
François Ozons 22. Spielfilm gehört zu seinen bisher besten Werken. Der französische Regiestar verfasst auch das Drehbuch. Nach 20 Jahren arbeitet er erneut mit Isabelle Huppert zusammen. Die raffinierte Screwball-Komödie steckt voller überraschender Wendungen und ausgefeilten Dialoge. Sie knüpft auch stilistisch und inhaltlich an den gemeinsamen Erfolg "Acht Frauen" aus dem Jahr 2002 an.

Erneut verneigt sich Ozon vor der Damenwelt und ihrer Raffinesse. Insbesondere der von Rebecca Marder gespielten jungen Anwältin lässt er die Bigotterie und kleinbürgerliche Doppelmoral der französischen Männerwelt genüsslich entlarven, in der eine Geliebte bis heute in vielen Kreisen zum guten Ton gehört. Aber meist macht sich die Krone der Schöpfung selbst zum Gespött.

Bei der optischen Gestaltung und Figurenzeichnung orientiert sich der Franzose unübersehbar an den großen Meistern der 1930er bis 50er Jahre, Mehrmals macht er sich sogar den Spaß, ins schwarz-weiß zu wechseln. Obwohl er den Zeitgeist des Films von damals trifft, sind die Parallelen zur Gegenwart mit der #metoo-Deabtte und der Diskussion um die Gleichstellung der Frau nicht zu übersehen. Da geht es aber weniger um eine geschlechtergerechte Sprache.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Madeleine (Nadia Tereszkiewicz) ist 24 und schon völlig frustriert vom Leben. Die Karriere der attraktiven Schauspielerin stockt, Produzenten und...
 
François Ozons 22. Spielfilm gehört auch zu seinen besten Regiearbeiten.
Weltkino Filmverleih, Mandarin et Compagnie, FOZ, Gaumont, Scope Pictures, France 2 Cinema, Playtime Productions, Carole Bethuel
Nadia Tereszkiewicz, Isabelle Huppert & Rebecca Marder in "Mein fabelhaftes Verbrechen" ("Mon crime", 2023)
2024