Mary & George

Nach einer wahren Begebenheit inszeniert Oliver Hermanus ("Living - Einmal wirklich im Leben") den siebenteiligen, prächtig ausgestatte Mehrteiler mit Starbesetzung. Vor düsterer Kulisse entfaltet sich in den schummrigen Räumen ein intrigantes Ränkespiel, durch das die Villiers zu den mächtigsten Beratern des Königs aufsteigen. Nicht nur einmal gehen sie dabei über Leichen. Aber auch auf das Seelenleben und die Neigungen ihres Sohnes nimmt Mary keine Rücksicht. Seine Zuneigung gehört eigentlich den Frauen.

Im Grunde entwirft die Serie erneut ein Sittenbild des Lebens am Hofe, nur die Lieblingsmätressen sind jetzt männlich. Das Bild der machthungrigen weiblichen Geliebten des Königs hat sich offenbar so tief in unser Verständnis eingegraben, dass es keine männliche Variante gibt. Die Liebhaber des Anblicks muskulöser, gut geformter Männerkörper kommen in dieser Serie auf jeden Fall auf ihre Kosten. Die Frauenfiguren halten sich dagegen sehr bedeckt. Immerhin ein amüsanter Rollenwechsel.