Neue Visionen
Zabriskie Point

Zabriskie Point

Originaltitel
Zabriskie Point
Regie
Michelangelo Antonioni
Darsteller
Peter Lake, Jim Goldrup, Harrison Ford, Lee Duncan, Rod Taylor, Kathleen Cleaver
Kinostart:
Deutschland, am 03.09.1970 bei MGM
Kinostart:
Deutschland, am 30.07.2009 bei Neue Visionen Filmverleih
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
1970
FSK
ab 16 Jahren
Länge
112 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Umstrittenes Meisterwerk von Regiestar Antonioni
Während der Studentenbewegung der USA in den späten 1960er Jahren: Mark (Mark Frechette) verfolgt eine Debatte zwischen schwarzen und weißen Studenten in Los Angeles. Er verlässt die Versammlung, besorgt sich eine Pistole und kehrt zurück. Die Polizei erscheint und besetzt den Campus. Mark wird Zeuge, wie ein Polizist einen schwarzen Studenten erschießt und will seine Waffe ziehen. In diesem Augenblick wird der Polizist schon von Kugeln niedergestreckt. Aus Angst, verdächtigt zu werden, stiehlt Mark ein Privatflugzeug und fliegt in die Wüste. Dort trifft er auf Daria (Daria Halprin). Gemeinsam reisen die beiden zum Zabriskie Point, das im kalifornischen Death Valley liegt. Sie diskutieren, philosophieren und geben sich zwischen bizarren Felsformationen und ungestümen Sandgestöber schließlich ihrer Leidenschaft hin. Danach trennen sich ihre Wege wieder. Mark bringt das Flugzeug nach Los Angeles zurück, Daria fährt weiter nach Phoenix, zum Landhaus ihres Chefs. Ihre Wege werden sich nie wieder kreuzen.
1961 schuf der italienische Regiemeister Michelangelo Antonioni den heutigen Klassiker "Die Nacht", drei Jahre später folgt "Die Rote Wüste" und 1966 schließlich sein bis heute unerreichtes Meisterwerk "Blow-Up". 1970 inszenierte er das Drama "Zabriskie Point", an dem sich bis heute die Geister scheiden. Bereits bei der Produktion begannen Antonionis Probleme. Als Hauptdarsteller engagierte er zwei Laien, die der Studentenbewegung angehörten. Er wollte einen Film über die Studentenrevolution zu drehen, und deren revolutionäre Motive aufdecken. Doch dem geldgebenden Filmstudio MGM gefiel die europäische Arbeitsweise des italienischen Regisseurs nicht. Während der Dreharbeiten schrieb die Presse immer wieder von Pornografie und konservative US-Bürger nahmen dies zum Anlass, die Dreharbeiten zu stören. Das Endprodukt war eine Katastrophe. Kritiker und Publikum lehnten "Zabriskie Point" einhellig ab. Auch bei den Studenten und anderen Vertretern der Gegenkultur kam der Film nicht an. Grund waren zwei Szenen, die bei manchem Zuschauer bis heute auf Unverständnis stoßen: eine Orgie in der Wüste mit Hunderten nackter Liebenden sowie eine spektakuläre Sprengung einer Villa gegen Endes des Films. Für MGM war die Produktion ein finanzielles Desaster. Heute genießt das Werk unter Cineasten Kultstatus und zählt zu den Klassikern der Filmgeschichte.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
Galerie: Zabriskie Point
Michelangelo Antonionis "Zabriskie Point" war für MGM bei der Erstaufführung ein finanzielles Desaster. Kritiker verurteilten den Film moralisch,...
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2024