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Einer wie Bruno

Einer wie Bruno

Originaltitel
Einer wie Bruno
Alternativ
Baby Daddy (Arbeitstitel)
Regie
Anja Jacobs
Darsteller
Lola Dockhorn, Christian Ulmen, Lucas Reiber, Hans Werner Meyer, Ursina Lardi, Liv Wagener
Kinostart:
Deutschland, am 12.04.2012 bei Movienet Film
Genre
Komödie
Land
Deutschland
Jahr
2011
FSK
ab 6 Jahren
Länge
108 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Berührendes Drama mit gutem Christian Ulmen
Bruno (Christian Ulmen) ist alleinerziehender Vater der 13-jährigen Radost (Lola Dockhorn). Das ist ja eigentlich nichts Ungewöhnliches. Doch Bruno hat eine angeborene Intelligenzschwäche wegen seiner geistigen Behinderung. Das macht ihn mehr zum Spielkameraden, als zum Erziehungsberechtigten seiner Tochter Radost.

Trotzdem sind die beiden im Alltag ein erfolgreiches Gespann. Auch gegen das Jugendamt wissen sich Radost und Bruno immer wieder zur Wehr zu setzen. Als das Mädchen in die Pubertät kommt, offenbaren sich erste gravierende Probleme. Je älter Radost wird, desto überlegener ist sie ihrem Vater. Dieser befindet sich geistig auf dem Stand eines Zehnjährigen.

Wie andere Erwachsene auch, findet Bruno seltener Zugang zu seiner Tochter. Kleinere Diskussionen führen nun zu großen Streitigkeiten. Da Radost ein unabhängigeres Leben führen möchte, scheint ein Bruch zwischen den beiden unausweichlich. Die Situation droht zu eskalieren, als sich die 13-Jährige zum ersten Mal verliebt.
"Einer wie Bruno" wirkt zunächst wie die deutsche Adaption des brillanten Dramas "Ich bin Sam". Für seine beeindruckende Darstellung der geistig behinderten Hauptfigur, wurde Sean Penn 2002 für einen Oscar nominiert. Nicht minder überzeugend agiert Christian Ulmen in "Einer wie Bruno". Durch sein facettenreiche Spiel ist der Protagonist jederzeit glaubwürdig.

Die amerikanische und die deutsche Produktion unterscheiden abgesehen vom Herstellungsland eigentlich nur in zwei Aspekten: Das geistige Alter der Hauptfigur ist im deutschen Werk anstatt sechs etwa zwölf Jahre. Außerdem nimmt der Zuschauer in "Einer wie Bruno" meist die Perspektive des Kindes ein. Dies führt dazu, dass sich das deutsche Drama trotz offensichtlicher Gemeinsamkeiten wohltuend von "Ich bin Sam" unterscheidet. Außerdem kann der Zuschauer das Verhalten der Protagonistin dadurch besonders gut nachvollziehen. Dies wird auch durch die detaillierte Figurenzeichnung sowie das gelungene Spiel von Nachwuchsdarstellerin Lola Dockhorn möglich.

"Einer wie Bruno" funktioniert nicht nur als gelungenes Porträt einer ungewöhnlichen Vater-Tochter-Beziehung. Aufgrund der zwei zentralen Unterschiede, ist das Drama auch eine feinfühlige Coming-Of-Age Geschichte.
Heiko Thiele, Filmreporter.de
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