Lilting

Mit seinem Spielfilm-Debüt "Lilting" hat der britische, in Kambodscha geborene Filmemacher Hong Khaou ein Drama über die Begegnung von Generationen und Kulturen inszeniert. Die geht zunächst mit Abstand und Unverständnis, dann mit Respekt und Achtung füreinander einher. Hong zeigt, dass es dafür keiner sprachlichen und kulturellen Gemeinsamkeit bedarf. In elementaren Dingen wie menschlichen Gefühlen - in "Lilting" symbolisiert durch die Beziehung der Mutter und des jungen Mannes zu dem verstorbenen Sohn bzw. Lebenspartner - sind die Menschen einander sehr nah.

"Lilting" ist ein Kammerspiel, das bei minimalem Handlungsfluss den Akzent auf die Entfaltung der Charaktere legt. Um dieses Gewicht auf den Figuren zu tragen, bedarf es charismatischer und ausdrucksstarker Darsteller. Ben Whishaw hat in den vergangenen Jahren immer wieder sensible und fragile Charaktere verkörpert, sei es in Tom Tykwers "Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders" oder mit der Rolle des genialen Dichters John Keats in Jane Campions "Bright Star - Meine Liebe. Ewig.". Trotz sich häufenden Engagements in großbudgetierten Genrefimen wie "Cloud Atlas" und "James Bond 007: Skyfall" bleibt der britische Charakterdarteller diesem Rollentypus in der Independent-Nische treu.

Cheng Pei-Pei gehört zu den bekanntesten Schauspielerinnen Chinas. Internationale Kinogänger kennen sie vor allem aus Ang Lees preisgekröntem Martial-Arts-Meisterwerk "Tiger & Dragon", mit dem der Filmemacher Chengs früheren, den so genannten Wuxia-Filmen eine Reverenz erweist. Zu ihren internationalen Projekten gehören auch das US-Drama "Shanghai Hotel" und die neuseeländische Romanze "My Wedding and Other Secrets".

"Lilting" feiert 2014 beim Sundance Film Festival seine Weltpremiere. Kamerafrau Urszula Pontikos ("Weekend") wird hier mit dem Preis für die beste Kameraführung ausgezeichnet.