Der geheime Roman des Monsieur Pick

Lesen ist toll. Jeder hat es schon mal getan, und mehr Menschen als jemals zuvor scheinen das heute zu tun. Der Blicks ins Fernsehprogramm ist dafür ein Indiz: Es wimmelt von Sendungen zu Büchern und Autoren. In TV-'Literaturclubs', 'literarischen' und 'lesenswert Quartetten' werden 'druckfrische' Neuerscheinungen und neu aufgelegte Klassiker vorgestellt und teils hitzig diskutiert. Ein weiteres Zeichen für unsere Lesewut ist die Popularität von Literaturverfilmungen. Romane, Erzählungen, Theaterstücke und literarische Gattungen, deren Rahmen zwei Buchdeckel bilden, sind bei Filmemachern gefragter denn je. Mag das Fehlen eigener Ideen ein möglicher Grund dafür sein, so ist ein anderer nicht von der Hand zu weisen: literarische Vorlagen werden gesucht, weil sie als Lesestoff erfolgreich waren und auch für die Kinobranche erfolgsversprechend sind.

Eine Literaturverfilmung ist auch Rémi Bezançons "Der geheime Roman des Monsieur Pick". Die Vorlage stammt von David Foenkinos, der manche seiner Bücher auch selbst verfilmt - so etwa "Nathalie küsst". Doch die Komödie ist mehr als die Verfilmung des Erfolgsbuches eines Verlages. Sie ist auch ein Film über Bücher, das Lesen und die Verlagswelt im Allgemeinen. Der Literaturbetrieb ist das Feld, auf dem die Geschichte, die Motive und die Themen von "Monsieur Pick" wachsen. Dabei tun Foenkinos und Bezançon zweierlei: Sie verbeugen sich vor all dem Genannten einerseits, sind andererseits nicht frei von Ironie und Persiflage. "Monsieur Pick" handelt von der Liebe zu Büchern, der Lust am Lesen und am Erzählen. Auf der Schippe befinden sich der Rummel und der Betrieb drum herum, die Strippenzieher und Profiteure, die Sortierer, die Deuter und die Korinthenkacker.