A Snake of June - Rinkos Geheimnis

A Snake of June

Originaltitel
Rokugatsu no hebi
Regie
Shinya Tsukamoto
Darsteller
Susumu Terajima, Tomorowo Taguchi, Mansaku Fuwa, Shinya Tsukamoto, Yuji Kohtari, Asuka Kurosawa
Kinostart:
Deutschland, am 11.03.2004 bei Rapid Eye Movies
Genre
Drama, Erotik
Land
Japan
Jahr
2002
FSK
ab 16 Jahren
Länge
77 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
7,5 (2 User)
Rinko (Asuka Kurosawa) und Shigehiko (Yuji Kohtari) sind glücklich verheiratet. Sie führen eine typische, traditionelle japanische Ehe. Die basiert auf Rücksichtnahme und zahllosen Ritualen. Beide verdienen recht gut, sie sind mit ihrem Leben eigentlich ganz zufrieden. Rinko ist jung, ruhig und ausgeglichen, sie arbeitet für ein Sorgentelefon für Krebspatienten. Workaholic Shighiko hat einen extremen Sauberkeitsfimmel. Wenn immer er Zeit findet, putzt er das gemeinsame Appartement mit großer Akribie. Zwischen den Eheleuten gibt es keine Intimität, weder körperlich noch geistig. Sie haben sogar getrennte Betten aufgrund der Veranlagung von Shigehiko. Dennoch lieben sie sich innig. Ihr beruflicher Erfolg bedeutet Rinko sehr viel, damit kompensiert sie die fehlende Intimität in ihrer Ehe. Doch das bequeme Leben findet jäh sein Ende, als Rinko einen Brief erhält, auf dessen Umschlag "Geheimnisse vor ihrem Mann" steht. Darin enthalten sind Fotos, die sie selbst bei der Selbstbefriedigung zeigen. Der anonyme Absender (Shinya Tsukamoto) nimmt bald Kontakt mit ihr auf. Doch zu ihrer Überraschung will er kein Geld, sondern fordert sie zu exhibitionistischen Spielchen auf. Aus Angst, ihr Mann würde sonst von den Fotos erfahren, lässt sie sich auf das Spiel ein. Der Erpresser erpresst aber bald auch Shigehiko, auch er fügt sich zunächst dem Erpresser.
Über zehn Jahre lang versuchte Regisseur Shinya Tsukamoto sein Erotikdrama in die Realität umzusetzen. Ursprünglich sollte es um einen Spanner und eine Hausfrau gehen, so Tsukamoto, doch das Endergebnis beinhaltet viele andere Facetten. Inspiriert wurde der japanische Regisseur von einem Bild, das er in der Grundschule gemalt hat. Darauf ist eine eine Schnecke auf einer Hortensie dargestellt. Die blaue Farbe der Blume gab dem Filmemacher die "Richtung" an. Mit kaltnassen blau-grauen Bildern betont Tsukamoto die Einsamkeit der Charaktere. Er will den Zuschauern einen tiefen Einblick auf die japanische Gesellschaft. Gewünschtes Ziel beim Anschauen von " A Snake of June ", so der Regisseur: Die Zuschauer sollen die leisen Schreie der Charaktere aus der Tiefe der Dunkelheit aufsteigen hören.
Julia Stoll, Filmreporter.de
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