Warner Bros. Pictures
Tausend Zeilen ("1000 Zeilen", 2022)

Tausend Zeilen

Originaltitel
Tausend Zeilen
Alternativ
1000 Zeilen
Regie
Michael Bully Herbig
Darsteller
Donald Trump, Elyas M'Barek, Jonas Nay, Marie Burchard, Colin Kaepernick, Michael Ostrowski
Kinostart:
Deutschland, am 29.09.2022 bei Warner Bros. Pictures
Kinostart:
Österreich, am 30.09.2022 bei Warner Bros
Kinostart:
Schweiz, am 29.09.2022 bei Warner Bros. (Switzerland)
Genre
Satire
Land
Deutschland
Jahr
2022
FSK
ab 12 Jahren
Länge
93 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
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Mediensature von Michael Bully Herbig
Der freie Journalist Juan Romero (Elyas M'Barek) ist verärgert. Die Redaktion des größten deutschen Nachrichtenmagazins, in der Eigenwerbung stets der Wahrheit verpflichtet, gibt dem spanischstämmigen Autor genau vor, was er aus Mexiko über die Flüchtenden aus Zentralamerika berichten soll. Doch er hat keine Wahl, die Vorgabe kann er nicht ablehnen. Die Interviews mit Frauen, die vor Elend und Gewalt in ihrer Heimat fliehen, sind schnell geführt. Die Bilder hat sein Fotograf Milo (Michael Ostrowski) auch bald im Kasten.

Während Romero nach Berlin zu seiner Frau und den vier Töchtern zurückkehrt, reist Milo nach Arizona, wo der mehrfach ausgezeichnete, fest angestellte Starreporter Lars Bogenius (Jonas Nay) an der Grenze zu Mexiko bei selbst ernannten Ordnungshütern weilt. Er soll den Gegenpart zu Romeros Bericht schreiben und jene Männer und Frauen beobachten, die jede Nacht Wache schieben, um illegale Migranten festzusetzen. Milo muss allerdings im Hotel bleiben, die Herren sind fotoscheu, so Bogenius. Merkwürdig, denkt Romero. Vor einigen Jahren gingen sie für einen preisgekrönten Dokumentarfilm mit ihrem umstrittenen Engagement um. In dem Film hatten sie jedoch andere Namen. Die Zweifel Romeros an der Stimmigkeit von Bogenius` Bericht wachsen, doch seine Vorgesetzten bügeln alle Argumente ab.
Mit seinen hartnäckigen Nachfragen löst Juan Romero einen der größten Journalismusskandale Deutschlands aus. Journalist Claas Relotius, so der richtige Name der Filmfigur Bogenius, hat etliche preisgekrönte Reportagen gefälscht. Auch die Chefetagen versagen seinerseits. Dafür sorgen zum einen die Eitelkeiten in der deutschen Journalistenelite und ihre Jagd nach Auszeichnungen, Klicks und Auflage. Und andererseits der Abbau von Experten zu verschiedenen Themen in den Redaktionen oder die Scheu in den Redaktionen, sich mit den Koryphäen aus dem eigenen Haus anzulegen.

Für die Fakten seines Films stützt sich Michael Bully Herbig in seinem bislang unbestreitbar besten Film auf das Sachbuch "Tausend Zeilen Lüge" von Juan Romero. Er baut ihn zu einem charmanten, fürsorglichen Familienvater auf, der nur mit schlechtem Gewissen seine Familie vernachlässigt. Ganz im Gegenteil zum allein lebenden Bogenius, der in einer sterilen Wohnung lebt und den Aufenthalt in Luxushotels genießt.

Unübersehbar sind insbesondere bei der Zeichnung der Magazin-Chefetage einige künstlerische und inhaltliche Anleihen bei "Schtonk!", Helmut Dietls unvergessenen Meisterwerk um die vom stern veröffentlichten, gefälschten Hitler-Tagebücher. Eine gute Wahl, denn beide Skandale haben die gleichen Ursachen. Virtuos setzt Herbig ansonsten alle filmischen Mittel ein - als Regisseur ist er sichtbar gereift.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Hier ist der erste Teasertrailer zu Michael Bully Herbigs "Tausend Zeilen", über den er selbst sagt: "Ähnlichkeiten mit unwahren Ereignissen...
Der Haupttrailer zu Michael Bully Herbigs Mediensatire "Tausend Zeilen".
 
Für die Fakten seines Films stützt sich Michael Bully Herbig auf Juan Romeros Sachbuch "Tausend Zeilen Lüge".
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Tausend Zeilen ("1000 Zeilen", 2022)
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