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Constantin Film
Die Passion Christi
Und Gott schuf den Blockbuster
Gibsons umstrittene Passion Christi gestartet
Nach wochenlangen Diskussionen, wilden Spekulationen und wachsender Medienhysterie ist Mel Gibsons Bibelfilm "Die Passion Christi" am Aschermittwoch in den amerikanischen Kinos angelaufen - und ist eingeschlagen wie eine Bombe: Ungefähr 20 Millionen Dollar wurden allein am ersten Tag eingespielt, und ein Ende des Ansturms auf die 3.000 Kinos, in denen der Film gestartet ist, ist nicht abzusehen.
26. Feb 2004: Auf über 4.600 Leinwänden wurde "The Passion of the Christ", so der englische Titel, an seinem ersten Tag gezeigt, und wenn die Nachfrage das ganze Startwochenende über konstant bleibt, dürfte der Film am Sonntag nach Ansicht der Branchenblätter Variety und Hollywoodreporter bei über 60 Millionen Dollar Einnahmen stehen. Ein solches Ergebnis hätte lange Zeit niemand in der Branche für möglich gehalten. Monatelang wurde Mel Gibson, der "Die Passion Christi" geschrieben, inszeniert und produziert hat, ob des Fanatismus belächelt, mit dem er das Projekt betrieb.

Die 25 Millionen Dollar Produktionskosten musste er aus eigener Tasche zahlen, weil sich kein Studio für das Wahnsinns-Unternehmen erwärmen konnte. Dass der Film über die letzten zwölf Stunden im Leben Jesu Christi auf aramäisch, hebräisch und lateinisch gedreht wurde und Gibson sich eine Synchronisation strikt verbeten hat, stimmte in kommerzieller Hinsicht auch nicht eben optimistisch. Die letzten Wochen vor dem Kinostart waren vor allem vom Streit um die Antisemitismus-Vorwürfe geprägt, die gegen die orthodoxe Bibelauslegung erhoben wurden. Etliche Vertreter jüdischer Vereinigungen in den USA äußerten Befürchtungen, der altkatholische Film könnte ein diskriminierendes Bild der Juden zeichnen und so die Kommunikation zwischen den Religionen stören. Mel Gibsons Vater, ein fundamentalistischer Katholik, brachte das Thema einmal mehr in die Schlagzeilen, als er in einem Interview den Holocaust leugnete und den Juden eine Weltverschwörung unterstellte.

Doch all die Diskussionen scheinen sich kommerziell nun auszuzahlen: Nach dem erfolgreichen Start des Films haben Dutzende kirchliche Gruppen ganze Kinosäle im Voraus ausgebucht, die amerikanischen Medien berichten mehr über Gibsons Glaubensbekenntnis als über den Präsidentschaftswahlkampf. Mel Gibsons Äußerung gegenüber Variety, es gäbe "Myriaden andere Geschichten" im Buch der Bücher, die "darauf brennen, auf Zelluloid gebannt zu werden" weckte sogleich Spekulationen, der bibelfeste Regisseur könnte schon den nächsten christlichen Film planen.
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