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La Biennale 2008
Hayao Miyazaki
Hayao Miyazaki in Venedig
Trickfilmer alter Schule
Nicht nur internationales Starkino, auch der Animationsfilm findet bei den Filmfestspielen Venedig ein Forum. Bester Beweis ist der Japaner Hayao Miyazaki, dessen Film "Gake no ue no Ponyo" ("Ponyo on the Cliff by the Sea") am Sonntagnachmittag gezeigt wurde. Begeisterte Reaktionen des Publikums zeigen: Der Rückkehr zu traditionellen Produktionsmethoden beim Animationsfilm scheint sich zu lohnen.
02. Sep 2008: Hayao Miyazaki ist in Venedig kein Unbekannter. 2005 hat der Oscar-Gewinner den Goldenen Löwen für sein Gesamtwerk erhalten. Miyazakis Erfolgsrezept scheint auch in seiner konsequenten Verweigerungshaltung gegenüber moderner Computertechnik zu bestehen. So lange es ihm möglich sei, werde er Figuren und Hintergründe auch künftig von Hand zeichnen, so der 67-jährige Miyazaki am Sonntag, dem 31. August 2008 in einer Pressekonferenz. Die Wirkung eines in klassischer Manier gezeichneten Trickfilms übertreffe die einer computeranimierten Produktion bei weitem. Bei "Ponyo on the Cliff by the Sea" setzt der Animationsfilmer auf den Charme des Märchens "Die kleine Meerjungfrau" von Hans Christian Andersen. In abgewandelter Form nimmt sich Miyazaki der bereits von den Disney-Studios erfolgreich adaptierten Geschichte an. Nicht eine Meerjungfrau, sondern ein weiblicher Goldfisch steht im Mittelpunkt der Handlung. Der Goldfisch verliebt sich in einen Mann, will ihm nahe sein und verwandelt sich dazu in Menschengestalt. In Japan ist der Zeichentrickfilm voller Zauber und Poesie im Juli in die Kinos gekommen. Bereits einen Monat nach Kinostart zählt er dort zu den umsatzstärksten Filmen. Ob sich dieser kommerzielle Erfolg auch auf dem internationalen Markt einstellen wird, bleibt abzuwarten. Hayao Miyazaki bereitet jedenfalls schon sein nächstes Werk vor. Wie er am Sonntag mitteilte, möchte er demnächst junge Zeichner anwerben und mit ihnen neue Phantasiewelten entstehen lassen.
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