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Quentin Tarantino
Gemischte Reaktionen auf "Inglourious Basterds"
Tarantino spaltet Cannes
Quentin Tarantino "Inglourious Basterds" ist bei der Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes auf ein geteiltes Medienecho gestoßen. Während einige Kritiker den zu fiktiven Charakter bemängeln, loben andere den gewagten Genremix. Einigkeit herrscht in den Feuilletons dagegen über die Leistung des österreichischen Schauspielers Christoph Waltz.
22. Mai 2009: Die Premiere fand am Mittwoch, dem 20. Mai 2009 statt. Lars-Olav Beier überzieht Tarantino in Spiegel Online mit harscher Kritik. So bemängelt er einen "quälend langsamen" Film, besonders missfällt ihm der 20-minütige Dialog am Anfang. Auch das Gesamturteil fällt negativ aus: "Inglourious Basterds" zu sehen sei so, "als würde man dem Blut beim Trocknen zuschauen".

Tobias Kniebe bezeichnet den Film in der Süddeutschen Zeitung vom 21. Mai in Anspielung auf die historischen Ungenauigkeiten zwar als "Geschichtsmärchen", spricht jedoch von einem "Feelgood Film". Das "furiose" Tarantinostück habe mehr Tiefgang, als es auf den ersten Blick scheine. Ausdrücklich lobt er Schauspieler Christoph Waltz.

Ins gleiche Horn bläst Hans-Georg Rodek auf Welt Online: Unter der Überschrift "Tarantino schreibt den Weltkrieg um" wird dem österreichischen Darsteller bescheinigt, dass er Brad Pitt die Schau stehle. Das Gesamturteil ist hier jedoch eher negativ: "Insgesamt hat Cannes dieser Tage wesentlich grausamere Filme gesehen".

Die Frankfurter Rundschau macht Waltz ebenfalls als "heimlichen Hauptdarsteller" des Films aus und spricht von einer "verwegenen Kolportage von Geschichtsfiktion und Filmgeschichte". Tarantinos schillernde "Mixtur aus Pulp- und Comicwelten" sei eine "großartig montierte Collage".

Jan Schulz-Ojala schließlich lobt auf dem Onlineportal der Zeit den "neuen, sinnsuchenden Ehrgeiz" des Regisseurs. Ab dem 20. August können sich Zuschauer selbst ein Bild machen, an diesem Datum startet "Inglourious Basterds" auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
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