Claude Chabrol Collection 2

Originaltitel

Claude Chabrol Collection II

Medium

Filmbox

Im Handel ab

13.02.2008 bei Concorde Home Entertainment

FSK

ab 16 Jahren

Länge

459 min.

|0 katastrophal

brillant 10|

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Claude Chabrol: nur eine Andeutungen von Emotion

Der zweite Teil der Claude Chabrol Collection versammelt vier Werke aus den Jahren 1988 bis 1994, die insbesondere von den starken Frauenfiguren dominiert sind. Angefangen mit dem Drama aus der NS-Zeit "Eine Frauensache" über die Literaturverfilmung "Madame Bovary" bis hin zum Psychothriller "Die Hölle" liegt das Augenmerk auf Frauen, die sich in einer von Männern dominierten Umwelt behaupten. Sie tun das angesichts wirtschaftlicher Not, gesellschaftlicher Entfremdung und auch gegen ihre Ehemänner. Sie lieben, hassen, verführen und verraten. Die Sprache ist verkürzt, die Atmosphäre feindlich, die äußere Stärke Fassade. Autodidakt und Nouvelle-Vague-Legende Claude Chabrol beweist seine Meisterschaft in reifen, psychologisch feinfühligen Arbeiten.

Getragen werden alle Filme der Kollektion von der schauspielerischen Leistung herausragender französischer Darstellerinnen. Während Isabelle Huppert in "Eine Frauensache" illegale Abtreibungen durchführt, um ihre Familie durchzubringen und sich als Madame Bovary ihren Wunschträumen hingibt, verkörpert Marie Trintignant auf geheimnisvolle Weise die ausgestoßene Trinkerin Betty. Emmanuelle Béart wird von der Eifersucht ihres Mannes François Cluzet in "Die Hölle" getrieben und zu schauspielerischen Höchstleistungen angespornt. Chabrol rief und die großen Damen des französischen Films standen ihm für seine Frauenfilme zur Verfügung. Sie wussten warum: Niemand sonst wäre in der Lage gewesen, ihnen so dankbare Rollen auf den Leib zu schreiben.

Der zweite Teil der Claude Chabrol Collection schließt vier Werke von Claude Chabrol ein. Das Interesse an dem Verborgenen, an dem Inhalt unter der Oberfläche ist seinen Filmen gemein. Das Rätsel des weiblichen Wesens inspiriert sowohl das historische Drama "Eine Frauensache" wie auch den Psychothriller "Die Hölle". Frauen, die lieben, hassen, verführen oder verraten. Knappe Dialoge und flüchtige Blicke - sein Filmstill lebt nur durch die Andeutungen einer Emotion und doch sagt diese unterkühlte, sterile Atmosphäre so viel aus. Ein Könner eben!Die Reife zweier Kinorevolutionäre! In den 1960er Jahre schrieben Louis Malle und Claude Chabrol Filmgeschichte. Zwanzig Jahre nach der Blütezeit der Nouvelle Vague sind beide erwachsener, aber nicht müde geworden.

André Weikard/Filmreporter.de

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