DCM
Dream Scenario (2023)
Dream Scenario
Originaltitel
Dream Scenario
Regie
Darsteller
Kinostart:
Deutschland, am 21.03.2024 bei DCM (Delphi Filmverleih)
Kinostart:
Österreich, am 23.03.2024 bei Panda Lichtspiele Filmverleih
Kinostart:
Schweiz, am 08.02.2024 bei Frenetic Films
Genre
Horror, Komödie
Land
USA
Jahr
2023
FSK
ab 12 Jahren
Länge
102 min.
IMDB
|0 katastrophal
brillant 10|
8,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Extras: Fassungen:DE, OV, OmU
Kluge und intelligente Tragikomödie
Paul Matthews (brillant Nicolas Cage) träumt von einem kleinen Stück des Ruhms. Doch die Bitten des Evolutionsbiologen und College-Lehrers an eine berühmte Kollegin, die schamlos seine Theorie zur Ameisenintelligenz abkupfert, ihn endlich zu erwähnen, treffen bei ihr auf keinerlei Bereitschaft.
Umso mehr freut sich der unscheinbare amerikanische Durchschnittsmann, als er im Traum seiner Mitmenschen auftaucht. Erst bei einigen Studierenden, dann behauptet sein gesamter Kurs, er sei als Held in ihren nächtlichen Träumen erschienen. Matthews wird berühmt, er sonnt sich in der Aufmerksamkeit und ignoriert die Warnungen seiner Frau, vorsichtig mit dem unheimlichen Phänomen umzugehen.
Er genießt seine 15 Minuten Ruhm, seine Geschichte geht viral, die Töchter finden ihn plötzlich cool, das Phänomen des Auftauchens eines Menschen im scheinbar kollektiven Gedächtnis und Bewusstsein wird breit diskutiert. Doch sein Gattin soll recht behalten. Die Träume der Studierenden werden zu Alpträumen und Matthews zur verachteten Persona non grata.
Umso mehr freut sich der unscheinbare amerikanische Durchschnittsmann, als er im Traum seiner Mitmenschen auftaucht. Erst bei einigen Studierenden, dann behauptet sein gesamter Kurs, er sei als Held in ihren nächtlichen Träumen erschienen. Matthews wird berühmt, er sonnt sich in der Aufmerksamkeit und ignoriert die Warnungen seiner Frau, vorsichtig mit dem unheimlichen Phänomen umzugehen.
Er genießt seine 15 Minuten Ruhm, seine Geschichte geht viral, die Töchter finden ihn plötzlich cool, das Phänomen des Auftauchens eines Menschen im scheinbar kollektiven Gedächtnis und Bewusstsein wird breit diskutiert. Doch sein Gattin soll recht behalten. Die Träume der Studierenden werden zu Alpträumen und Matthews zur verachteten Persona non grata.
Das kluge und intelligente Drama mit komödiantischen und satirischen Zügen stammt vom norwegischen Regisseur und Drehbuchautor Kristoffer Borgli, dessen Tragikomödie "Sick of Myself" beim Festival von Cannes 2022 Premiere feiert. Produziert wird "Dream Scenario" von Ari Aster, bekannt geworden durch Horrorfilme wie "Hereditary - Das Vermächtnis" und "Midsommar".
Borgli kann dennoch seine Handschrift setzen. Er bleibt stilistische dem komödiantischen Fach treu und vergisst die Tragik nicht. Inhaltlich folgt der jungen Frau aus seiner ersten Regiearbeit "Sick of Myself", deren Protagonistin in ihrem Narzissmus alles tun würde, um gesehen zu werden, nun ein langweiliger Durchschnittstyp, dem genau dies unfreiwillig passiert.
Immer wieder legt Borgli Fährten, die zum Kern seiner Kritik an Mediennutzung und Hypes in sozialen Medien führen. Ausführlich erklärt Matthews den gelangweilten Studierenden den Effekt der Herde beim Überleben am Beispiel eines Zebras, das in Lebensgefahr schwebt, wenn es aus der Gemeinschaft ausbricht - ohne dass sein Protagonist zunächst erkennt, dass er selbst mit dem Ruhm zu diesem Zebra wird. Doch wie begonnen, ist der Hype schnell vorbei. Auf den kurzen Ruhm folgt die unaufhaltsame gesellschaftliche Ausgrenzung durch die Cancel Culture.
Hauptdarsteller Nicolas Cage wird nach der Premiere beim Filmfestival in Toronto 2023 als heißer Kandidat für den Oscar gehandelt. Er feiert mit der Rolle ein weiteres grandioses Comeback auf der Leinwand. Als Durchschnittssechziger mit kreisrundem Haaransatz und ocker-brauner Funktionskleidung ist er schon auf den ersten Blick als Langweiler zu erkennen, der von seinen Mitmenschen stets übersehen wird.
Die Tragik von Pauls Schicksal, der durch die plötzliche Aufmerksamkeit aufblüht und dann völlig verzweifelt die Welt um ihn herum nicht versteht, bringt Cage kongenial auf den Punkt.
Borgli kann dennoch seine Handschrift setzen. Er bleibt stilistische dem komödiantischen Fach treu und vergisst die Tragik nicht. Inhaltlich folgt der jungen Frau aus seiner ersten Regiearbeit "Sick of Myself", deren Protagonistin in ihrem Narzissmus alles tun würde, um gesehen zu werden, nun ein langweiliger Durchschnittstyp, dem genau dies unfreiwillig passiert.
Immer wieder legt Borgli Fährten, die zum Kern seiner Kritik an Mediennutzung und Hypes in sozialen Medien führen. Ausführlich erklärt Matthews den gelangweilten Studierenden den Effekt der Herde beim Überleben am Beispiel eines Zebras, das in Lebensgefahr schwebt, wenn es aus der Gemeinschaft ausbricht - ohne dass sein Protagonist zunächst erkennt, dass er selbst mit dem Ruhm zu diesem Zebra wird. Doch wie begonnen, ist der Hype schnell vorbei. Auf den kurzen Ruhm folgt die unaufhaltsame gesellschaftliche Ausgrenzung durch die Cancel Culture.
Hauptdarsteller Nicolas Cage wird nach der Premiere beim Filmfestival in Toronto 2023 als heißer Kandidat für den Oscar gehandelt. Er feiert mit der Rolle ein weiteres grandioses Comeback auf der Leinwand. Als Durchschnittssechziger mit kreisrundem Haaransatz und ocker-brauner Funktionskleidung ist er schon auf den ersten Blick als Langweiler zu erkennen, der von seinen Mitmenschen stets übersehen wird.
Die Tragik von Pauls Schicksal, der durch die plötzliche Aufmerksamkeit aufblüht und dann völlig verzweifelt die Welt um ihn herum nicht versteht, bringt Cage kongenial auf den Punkt.
DCM, A24
Nicolas Cage in "Dream Scenario" (2023)