Warner Bros.
The Unforgiven

The Unforgiven

Originaltitel
Yurusarezaru mono
Regie
Sang-il Lee
Darsteller
Ken'ichi Takitô, Yukiyoshi Ozawa, Akira Emoto, Eiko Koike, Koichi Sato, Yûya Yagira
Kinostart:
Deutschland, am 04.12.2014 bei Warner Bros. Pictures
Kinostart:
Österreich, am 04.12.2014 bei Warner Bros
Genre
Action, Krimi
Land
Japan
Jahr
2013
FSK
ab 16 Jahren
Länge
135 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
Es gibt noch keine Userkritik!
Remake von Clint Eastwoods Western "Erbarmungslos"
Jubei Kamata (Ken Watanabe) war früher ein gefürchteter Samurai. Zu den Zeiten des Shogunats Tokugawa hat er zahlreiche Gegner der Regierung getötet. Sein Name verbreitete seinerzeit Angst und Schrecken unter seinen Gegnern. Nach dem Fall des Shogunats wurde er von den neuen Machthabern Japans gejagt - vergebens. Jubei schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Seiner Vergangenheit hat der große Krieger längst den Rücken gekehrt und mit einer Ainu-Frau eine Familie gegründet. Seine Frau ist inzwischen gestorben. Zusammen mit seinem Sohn versucht Jubei seither, auf der Insel Hokkaido über die Runden zu kommen. Als japanische Siedler das Gebiet der Ainus - der japanischen Ureinwohner - für sich beanspruchen, muss Jubei wieder zur Waffe greifen.
Es gibt kaum interessantere Wechselwirkungen zwischen den nationalen Kinokulturen als der zwischen dem asiatischen und dem US-amerikanischen Kino. Für die Western-Klassiker "Die glorreichen Sieben" etwa oder Sergio Leones "Für eine Handvoll Dollar" samt Fortsetzungen dienten Akira Kurosawas Samurai-Epen "Die sieben Samurai" als Vorbilder. Auch Hollywoods gegenwärtiges Blockbusterkino ist tief in der Ästhetik asiatischer Martial-Arts-Filme verwurzelt. So ist die "Matrix"-Trilogie, um nur ein Beispiel zu nennen, neben vielen weiteren Einflüssen thematisch, motivisch und weltanschaulich wesentlich von der fernöstlichen Kinokultur geprägt.

Umgekehrt diente das Genrekino Hollywoods asiatischen Filmemachern von je her als Vorbild. Kurosawas "Jidaigeki"-Filme sind maßgeblich in der festumrissenen Ikonographie US-amerikanischer Western verwurzelt. Ebenso ist das Werk des Hongkonger Filmemachers John Woo eine Fusion aus asiatischer Erzähltradition, amerikanischer Westernikonographie und westlichem Action-Kino der 1980er Jahre. Dass Woo in den 1990er Jahren vorübergehend Fuß in der Traumfabrik fasste, beweist dies.

Mit "The Unforgiven" setzt Sang-il Lee diese kulturelle Wechselwirkung fort. Der japanische Filmemacher hat mit seinem Film ein detailgetreues Remake von Clint Eastwoods Western-Klassiker "Erbarmungslos" inszeniert. Entstanden ist ein japanischer Western, der nicht nur die Geschichte in die japanische Lebenswelt überträgt, sondern sich auch einige der klassischen Themen des uramerikanischen Genres einverleibt. Dazu gehören neben dem Rachemotiv auch der wortkarge Einzelgänger sowie Konflikte zwischen Held und Antiheld, Natur und Stadt, Wildnis und Zivilisation.

Neben Kopie und Hommage zeichnet sich "The Unfogiven" auch durch japanische Themen aus, die Lee mit den Western-Elementen vermischt. Indem der Regisseur beispielsweise die Ainus, die Ureinwohner Japans, als Opfer von Gewalt und Diskriminierung beschreibt, kommt darin die gleiche gesellschaftspolitische Relevanz zum Tragen wie beim Western im Konflikt zwischen den Indianern und den Siedlern. Ein weiteres japanisches Element findet sich im Motiv des Samurai, der vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Zeit eine existentielle Verunsicherung erfährt. Der einst ehrenvolle Krieger wird gleichsam zum Outlaw.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
Jubei Kamata (Ken Watanabe) war einst ein gefürchteter Samurai. Seine Taten sind berüchtigt, sein Name verbreitete Angst und Schrecken. Seit dem...
 
Mit "The Unforgiven" hat der japanische Filmemacher Sang-il Lee ein sich bis in Details am Vorbild orientierendes Remake von Clint Eastwoods...
Warner Bros.
The Unforgiven
2024