After the Wedding

Ein Ausländer, der in Indien ein Waisenhaus leitet. Ein Spender, der die vor dem Ruin stehende Institution retten will. Und: Unerwartete Verstrickungen der Charaktere, deren Wurzeln weit in der Vergangenheit liegen. Wem die Geschichte von "After the Wedding" bekannt vorkommt, der hat kein Déjà-vu-Erlebnis. Bei dem Drama handelt es sich um eine Neuverfilmung von Susanne Biers "Nach der Hochzeit". Dabei hat sich Regisseur und Drehbuchautor Bart Freundlich ("Lieber verliebt") für die Independent-Produktion so manche kreative Freiheiten erlaubt.

Neben der Verlagerung des Geschehens von Dänemark in die USA hat er auch die Geschlechter der beiden Hauptcharaktere vertauscht. Aus Biers dänischem Waisenhausleiter hat Freundlich eine US-amerikanische Wohltäterin gemacht. Der steinreiche Spender der Vorlage ist nun eine ebenso reiche Mäzenin. Ob sich der kreative Mut auszahlen wird, das wird sich zeigen. Die Messlatte jedenfalls liegt hoch. Biers Drama wird 2007 für einen Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film nominiert, unterliegt jedoch dem deutschen Beitrag "Das Leben der Anderen".