UIP
Eine unbequeme Wahrheit
Globale Erwärmung erobert die USA
Feature: Was sagt Al dazu?
Al Gore wäre im Jahr 2000 fast Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika geworden. Nach der umstrittenen Wahlniederlage hat sich der einstige Vize-Präsident nicht aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen, sondern sich auf sein bereits in der Studentenzeit entstandenes Interesse für ökologische Fragen besonnen. Mit einer multimedialen Präsentation, in der er in einer originellen Mischung aus Humor und wissenschaftlichen Fakten vor den Folgen der globalen Erwärmung warnt, tourt Gore durch die USA.
erschienen am 29. 10. 2006
UIP
Ex Vizepräsident Al Gore aufdem Kreuzzug für die Ökologie
TV-Regisseur Davis Guggenheim ("24") bringt Al Gores Anliegen auf die Leinwand und gibt der Dokumentation durch kleine eingestreute biografische Elemente aus Gores Leben den nötigen Pfiff. "Eine unbequeme Wahrheit" bietet dem Zuschauer einen wissenschaftlichen Vortrag auf der Leinwand. Das erfordert viel Aufmerksamkeit. Die Thesen die Gore vertritt, sind für Europäer vom wissenschaftlichen Standpunkt aus weder neu noch strittig.

Sein Vortrag behandelt in einer klugen Kombination aus harten wissenschaftlichen Fakten, Grafiken, Schaubildern und Cartoons, den Treibhauseffekt und dessen klimatische Konsequenzen. Mit Bildern schmelzender Gletscher und zerstörter Korallenfelder untermauert Gore seine Ausführungen. Bei den amerikanischen Zuhörern stoßen die präzisen Ausführungen auf großes Erstaunen. Nur wenige haben bisher hinterfragt, was hinter den klimatischen Phänomenen der letzten Jahre liegen mag. Das wundert nicht. Der größte Energieverbraucher der Welt hat bis heute nicht das Kyoto-Protokoll unterzeichnet.
UIP
Regisseur Davis Guggenheim
Als Medienerfahrener Redner weiß Gore sein Publikum zu fesseln. Er zieht seine Show sympathisch und locker durch. Durch das Einstreuen von auflockernden Elementen gibt er dem Zuschauer stets die Möglichkeit, sich geistig zu erholen. Sein Thema bleibt dabei präsent. Auf die Erholungsphase folgen gezielte Tipps zu umweltgerechtem Verhalten. Für den Kinobesucher fasst der Abspann viele Informationen nochmals kompakt zusammen.

Guggenheim war sich bewusst, dass das Abfilmen der Präsentation für eine Kinofassung nicht ausgereicht hätte. So gibt die Dokumentation den Vortrag nur ausschnittsweise wieder. Nebenbei erweitert der Regisseur seinen Film um biographische Elemente. Drei Eckpunkte geben den Zuschauern einen tieferen Einblick in Gores Leben: Ein schwerer Autounfall, der Tod seiner Schwester sowie die Wahlniederlage gegen George W. Bush im Jahr 2000. Dennoch hält die Dokumentation durch die kurzen Einwürfe den Zuschauer bei der Stange. Die Zahlen und Grafiken der Präsentation sind nicht langweilig. Erstaunlich ist der humoristische Unterton, den er während dem gesamten Vortrag durchhält.
erschienen am 29. Oktober 2006
Zum Thema
Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore tourt mit seiner "Traveling Global Warming Show" durch das Land. In seinem Multimediavortrag referiert er vor begeisterten Zuschauern über die möglichen Auswirkungen einer Klimakatastrophe. Die didaktische Dokumentation von Filmemacher Davis Guggenheim erhielt beim Sundance Film Festival stehende Ovation. Auch die Kritiker in Cannes waren von dem politischen Werk angetan.
Als Sohn von Hollywood-Regisseur und Produzent Charles Guggenheim wird Davis 1963 praktisch ins Filmbusiness geboren. In den 1990er Jahren startete er seine eigene Karriere und führte bei diversen Serien-Episoden von "New York Cops - NYPD Blue", "24" und "Deadwood" Regie. Er erweiterte sein Repertoire um Dokus und Spielfilme und gewinnt 2007 mit "Eine unbequeme Wahrheit" den Oscar in der Kategorie Bester Dokumentarfilm. 1994 heiratete er die Schauspielerin Elisabeth Shue, zusammen ziehen sie..
Weitere Kritiken
Zum Weinen lustig
"Lost City - Das Geheimnis der verlorenen Stadt"
2024