10. Jan 2013: Demnach müsse ein schwarzer Schauspieler in der Filmindustrie einige Barrieren überwinden, um Fuß zu fassen. In Drehbüchern würden schwarze Charaktere bereits auf Seite 30 des Skripts erschossen. Oder schon auf Seite 15. Also sehr früh, so Jackson. 'Ich habe solche Rollen trotzdem angenommen. Ich wollte drehen. Wer schlau ist, baut darauf seine Karriere auf. Einige meiner Kollegen waren mit der Zeit über diesen Zustand verbittert. Ich nicht'.

Die Hautfarbe spiele in Hollywood bei der Vergabe von Rollen noch immer eine Rolle, so der 64-Jährige. 'Sie suchen täglich nach dem neuen Brad Pitt oder dem neuen George Clooney. Aber nicht nach dem neuen Jamie Foxx'. Foxx verkörpert in "Django Unchained" einen von einem deutschen Kopfgeldjäger (Christoph Waltz) befreiten Sklaven, der seine Frau aus den Fängen des bereits genannten Plantagenbesitzers befreien will. Mit ihm versteht sich Jackson auch privat gut, sie schätzen einander und verspüren keine Rivalität. Es sei eher Hollywood, 'das versucht, Schwarze gegeneinander auszuspielen', so Jackson.

Mit der Figur des zwielichtigen Sklaven Stephen spielt Jackson auf radikale Weise gegen das Rollenrepertoire schwarzer Schauspieler in Hollywood an. Ich wollte in "Django Unchained" den bösesten Schwarzen aller Zeiten spielen. Meine Figur soll einen Weltrekord im Böse sein aufstellen", so Jackson und ergänzt: 'Aber natürlich möchte ich auch zeigen, dass es Sklaverei in Amerika gab. Und dass der Besitz jeder reichen weißen Familie in diesem Land auf dem kaputten Rücken von Schwarzen errichtet wurde. Die Leute haben das vergessen. Und die Familien mit sogenanntem alten Geld haben sich nie entschuldigt'.

"Django Unchained" läuft am 17. Januar 2013 in den deutschen Kinos. Die Western-Hommage wurde für fünf Golden Globes nominiert und ist heißer Kandidat für die Oscar-Nominierungen, die heute bekanntgegeben werden.