News: Hollywood Insider
Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs
Beeindruckender Schlusspunkt der Herr der Ringe-Trilogie
Erfolg mit Schönheitsfehlern
12. Dez 2003:
Vor fünf Jahren hatte der neuseeländische Filmemacher Peter Jackson noch recht fragwürdige Referenzen: einige Horror-Streifen, ein paar Komödien und das zumindest bei den Kritikern erfolgreiche aber nicht minder schräge Geschwisterdrama "Heavenly Creatures". Würde das Hollywood-Studio New Line Cinema ("Austin Powers"), ein Tochterunternehmen von AOL Time Warner, diesem Regisseur tatsächlich über 300 Millionen Dollar für drei "Herr der Ringe"-Filme anvertrauen - für eine Fantasy-Geschichte, die allgemein als unverfilmbar galt? 300 Millionen in der Hand eines zerzausten Freaks und Überzeugungstäters, der selbst bei Eis und Schnee noch barfuss und in kurzen Hosen durchs Gelände stapft? Noch dazu ausgerechnet in Neuseeland, außerhalb der kontrollierten Einfluss-Sphäre Hollywoods?
Natürlich nicht! Die Finanzierung für die aufwändige Leinwandtrilogie stammt deshalb auch nicht aus der Traumfabrik. Sie kam vielmehr aus Deutschland, von einem Filmfond der in München residierenden Firma Hannover Leasing. "Der Herr der Ringe" war nichts weiter als ein Abschreibungsobjekt zur Minderung der Steuerlast von wohlhabenden deutschen Investoren. Doch der eingeplante Misserfolg blieb aus, die drei überlangen Filmen wurden zum Milliarden-Business. Teil eins und zwei spülten allein im Kino global knapp drei Milliarden Dollar in die Kassen. Vom Verkauf der Videos, DVDs, TV-Rechte, Computerspiele und dem Merchandising können vergleichbare Einnahmen hinzugerechnet werden. Peter Jackson ist am Umsatz beteiligt, Insider beziffern seinen Schnitt auf bis zu 150 Millionen Dollar. Der Regisseur könnte sich damit bequem zur Ruhe setzen.
Davon können die Stars nur träumen: Obwohl "Die zwei Türme" im Kino noch erfolgreicher war als "Die Gefährten", fielen die Bonuszahlungen an die Darsteller Anfang des Jahres deutlich magerer aus. Kreative Buchführung macht's möglich, schließlich ist Hollywood dafür bekannt, auch noch den größten Superhit unterm Strich als Verlustgeschäft zu präsentieren. 18 Schauspieler wollten sich diese schäbige Behandlung allerdings nicht bieten lassen: Sie schrieben einen Protestbrief an Time-Warner-Boss Richard Parsons. Doch dann verließ sie der Mut - der Brief wurde nie abgeschickt.
Anstatt offen zu protestieren, versuchten es die Darsteller lieber mit sanftem Druck, kurzum: mit Erpressung. Man ließ die Studiobosse wissen, dass es für die Darsteller nach den enttäuschenden "zwei Türme"-Zahlungen sehr schwierig werden würde, in der zweiten Jahreshälfte Zeit für Promotion-Touren, Interviews und Filmpremieren freizumachen. New Line Cinema gab schließlich nach und überwies den Schauspielern mehr Geld, als diesen laut Vertrag ursprünglich zugestanden hätte.
Damit war die schöne, heile Welt von Mittelerde fast wieder im Lot. Nur Altstar Christopher Lee ist offenbar untröstlich. Er boykottiere Anfang Dezember im neuseeländischen Wellington die Weltpremiere von "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs". Hintergrund: Der 81-Jährige war von Jackson aus dem dritten Teil herausgeschnitten worden, in dem mehr als drei Stunden langen Film war offenbar kein Platz für Saruman. "Ich bin schockiert und sehe keinen Grund, an der Premiere teilzunehmen. Mehr kann ich dazu nicht sagen", erklärte der enttäuschte Lee einem britischen Fernsehsender. Um den schönen Schein zu wahren, gab ein Studiosprecher süffisant "Altersgründe" für das Fernbleiben des ehemaligen "Dracula"-Darstellers an.
Natürlich nicht! Die Finanzierung für die aufwändige Leinwandtrilogie stammt deshalb auch nicht aus der Traumfabrik. Sie kam vielmehr aus Deutschland, von einem Filmfond der in München residierenden Firma Hannover Leasing. "Der Herr der Ringe" war nichts weiter als ein Abschreibungsobjekt zur Minderung der Steuerlast von wohlhabenden deutschen Investoren. Doch der eingeplante Misserfolg blieb aus, die drei überlangen Filmen wurden zum Milliarden-Business. Teil eins und zwei spülten allein im Kino global knapp drei Milliarden Dollar in die Kassen. Vom Verkauf der Videos, DVDs, TV-Rechte, Computerspiele und dem Merchandising können vergleichbare Einnahmen hinzugerechnet werden. Peter Jackson ist am Umsatz beteiligt, Insider beziffern seinen Schnitt auf bis zu 150 Millionen Dollar. Der Regisseur könnte sich damit bequem zur Ruhe setzen.
Davon können die Stars nur träumen: Obwohl "Die zwei Türme" im Kino noch erfolgreicher war als "Die Gefährten", fielen die Bonuszahlungen an die Darsteller Anfang des Jahres deutlich magerer aus. Kreative Buchführung macht's möglich, schließlich ist Hollywood dafür bekannt, auch noch den größten Superhit unterm Strich als Verlustgeschäft zu präsentieren. 18 Schauspieler wollten sich diese schäbige Behandlung allerdings nicht bieten lassen: Sie schrieben einen Protestbrief an Time-Warner-Boss Richard Parsons. Doch dann verließ sie der Mut - der Brief wurde nie abgeschickt.
Anstatt offen zu protestieren, versuchten es die Darsteller lieber mit sanftem Druck, kurzum: mit Erpressung. Man ließ die Studiobosse wissen, dass es für die Darsteller nach den enttäuschenden "zwei Türme"-Zahlungen sehr schwierig werden würde, in der zweiten Jahreshälfte Zeit für Promotion-Touren, Interviews und Filmpremieren freizumachen. New Line Cinema gab schließlich nach und überwies den Schauspielern mehr Geld, als diesen laut Vertrag ursprünglich zugestanden hätte.
Damit war die schöne, heile Welt von Mittelerde fast wieder im Lot. Nur Altstar Christopher Lee ist offenbar untröstlich. Er boykottiere Anfang Dezember im neuseeländischen Wellington die Weltpremiere von "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs". Hintergrund: Der 81-Jährige war von Jackson aus dem dritten Teil herausgeschnitten worden, in dem mehr als drei Stunden langen Film war offenbar kein Platz für Saruman. "Ich bin schockiert und sehe keinen Grund, an der Premiere teilzunehmen. Mehr kann ich dazu nicht sagen", erklärte der enttäuschte Lee einem britischen Fernsehsender. Um den schönen Schein zu wahren, gab ein Studiosprecher süffisant "Altersgründe" für das Fernbleiben des ehemaligen "Dracula"-Darstellers an.