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Carlos Corbelle/Ricore Text
Ulrich Seidl im Rahmen des Filmfests München 2010
"Hundstage"-Regisseur zeigt neue Szenen
Ulrich Seidl im Keller
Ulrich Seidl hat auf dem Filmfest München 2010 zwei Ausschnitte der Rohfassung seines neuen Dokumentarfilms "Im Keller" gezeigt. Darin porträtiert der österreichische Regisseur Menschen, die einen großen Teil ihrer Freizeit im Keller verbringen. In der ersten Szene war ein Mann zu sehen, der seine Kellerräume mit nationalsozialistischen Symbolen ausgestattet hatte.
29. Jun 2010: Die zweite Sequenz zeigte eine Frau, dessen Ehemann ihr in jeder Situation als persönlicher Sklave dient. Seidl zufolge will er mit der Dokumentation menschliche Abgründe thematisieren. Die Szenen wurden am 28. Juni 2010 im Rahmen eines Podiumsgespräches mit dem Regisseur vorgeführt. In der Black Box des Gasteig äußerte sich Seidl außerdem zu seinem Filmschaffen und beantwortete anschließend Fragen aus dem Publikum.

Unter anderem sprach er über die Gemeinsamkeiten zwischen Dokumentar- und Spielfilm. "Dokumentarfilm heißt für mich, dass alles inszeniert wird", erklärte Seidl. "Von mir wird entschieden, was ich drehe und wie ich es drehen will." Bei seinen Arbeiten sei ihm Authentizität wichtig, so dass der Zuschauer sich darin wiederfinden könne. Auf die Frage, welchen Einfluss seine Werke haben, antwortete er: "Filme können die Gesellschaft nicht verändern, aber sie können das Bewusstsein einzelner Menschen verändern." Der Regisseur hat mit Werken wie "Tierische Liebe" des Öfteren für Kontroversen gesorgt. Sein Spielfilm "Hundstage" gewann 2001 auf dem Filmfestival in Venedig den Großen Preis der Jury.
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