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Hans-Christoph Blumenberg
Hans-Christoph Blumenberg hautnah
Starfeature: Vom Kritiker zum Filmemacher
Hans-Christoph Blumenberg ist ein wichtiger deutscher Regisseur und Drehbuchautor. Geboren in einem 2.000-Seelen-Dorf in der Uckermark, hat er zunächst als Journalist gearbeitet, bevor er zum Film und Fernsehen kam. In dieser Zeit hatte er Kontakt mit Rainer Werner Fassbinder, der ihn beeindruckte und tief prägte. Derzeit tourt er durch die Republik, um für seine Komödie "Warten auf Angelina" die Werbetrommel zu rühren.
erschienen am 7. 01. 2009
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Warten auf Angelina
Wissen, wie es wirklich ist
Dass er auch Filmkritiker war, hat Hans-Christoph Blumenberg nicht vergessen. Dafür sorgen in fast jedem Interview die Journalisten, die wissen wollen, wie es ist, auf der anderen Seite zu stehen und welche Frage er sich selbst stellen würde. Der Filmemacher hat sich daran gewöhnt. Gelassen und humorvoll beantwortet er wiederkehrende Fragen, wenn er für seine Filme die Presse-Trommel rührt, was bleibt ihm auch anderes übrig. Er weiß selbst, dass er einen ungewöhnlichen Werdegang hat. Vom Filmkritiker des Kölner Stadt-Anzeigers (1966 - 1976) zu einem anerkannten Fernsehregisseur. Doch der Eindruck, Hans-Christoph Blumenberg sei zu seinem Beruf und seinem Ruf als Regisseur und Drehbuchautor wie die Jungfrau zum Kinde gekommen, täuscht.
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Hans-Christoph Blumenberg
Das Leid eines Überläufers
Es wird unterschlagen, dass harte, kontinuierliche Arbeit die Grundlage seiner Erfolgsgeschichte bildet. Von 1966 bis 1971 war Blumenberg nicht hauptberuflich Filmkritiker des Kölner Stadt-Anzeigers, wie häufig geschrieben wird. Er studierte vielmehr Geschichte und Germanistik in Köln und Washington DC. Sein Werk macht ersichtlich, dass er sowohl in seinen seltenen Spielfilmen, als auch in den Dokumentationen und Fernsehserien immer wieder zeitgeschichtliche Themen aufgreift. Blumenberg, der aus einem kleinen Dorf in der Uckermark stammt, besuchte 1971 Regisseure des klassischen Hollywoods wie Billy Wilder und Alfred Hitchcock. Aus diesen Interviews entstanden mehrere Fernsehdokumentationen für den WDR und einige Jahre später ein Interviewbuch. Im gleichen Jahr nahm er die Stelle des Kulturredakteurs beim Stadt-Anzeiger an. Von 1976 bis 1983 avancierte Blumenberg als Feuilletonist der Zeit zu einem der einflussreichsten Filmkritiker des Landes. Bis dahin hatte er bereits mehrere Bücher und andere Schriften zum Film veröffentlicht. Erst danach, ab Mitte der 1980er Jahre, begann er sich ganz auf die Arbeit als Regisseur und Drehbuchautor zu konzentrieren.
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Florian Lukas in "Warten auf Angelina"
Hautnah, echt und durchdacht
1984 inszeniert Hans-Christoph Blumenberg seinen ersten Spielfilm "Tausend Augen". Es folgen Kinothriller, er führt auch Regie mehrerer "Tatort"-Folgen. Sein Fernseh-Doku-Drama "Deutschlandspiel", das sich mit der Wiedervereinigung befasst, findet 2001 ein großes Echo. Ebenso "Der Aufstand" (2003), das die Ereignisse um den 17. Juni 1953 beleuchtet. Nationale und internationale Preise verhelfen ihm zu hohem Ansehen als Drehbuchautor und bringen ihm den Ruf eines vielseitigen Regisseurs ein. Seine Fernseh-Produktionen stehen für intelligentes Fernsehen, seine Independent-Filme laufen auf internationalen Festivals und sind Beispiele für durchdachtes Kino. Für seine satirische Komödie "Warten auf Angelina" führte Blumenberg Regie und schrieb das Drehbuch. Von den Kritikern wird die Low-Budget Produktion hoch gelobt. Bezogen auf seine ersten beruflichen Schritte sagte Blumenberg einmal: "Den Kritiker schmieren mir die früheren Kollegen immer wieder gern aufs Butterbrot". Doch gerade weil die Geschichte ein bisschen an der Realität vorbeigeht, ist sie so schön. Hans-Christoph Blumenberg wird auch weiterhin in Interviews Fragen dazu beantworten müssen. Aber damit kann er sicher ganz gut leben.
erschienen am 7. Januar 2009
Zum Thema
Der 1947 im Brandenburg geborene Hans-Christoph Blumenberg ist als Regisseur, Autor und Produzent tätig. In den 1970er Jahren war er zudem ein bekannter Filmkritiker. Schon damals drehte er Dokumentationen rund um das Thema Film. Seit den 1980er Jahren scheibt und inszeniert er kleinere Kinofilme und Dokumentationen und dreht unter anderem "Tatorte" fürs Fernsehen. Die FAZ hält Blumenberg für einen "der besten deutschen Fernsehregisseure".
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