Edition Salzgeber
Raus aus Åmål ("Fucking Åmål", 1998)

Raus aus Åmål

Originaltitel
Fucking Åmål
Regie
Lukas Moodysson
Darsteller
Alexandra Dahlström, Rebecka Liljeberg, Erica Carlson, Mathias Rust, Stefan Hörberg, Josefine Nyberg
Medium
DVD
Im Handel ab
11.04.2001 bei Concorde Home Entertainment
Kinostart Deutschland
Raus aus Åmål
Genre
Drama
Land
Schweden
Jahr
1998
FSK
ab 12 Jahren
Länge
90 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
9,0 (Filmreporter)
9,0 (1 User)
Extras: Interview mit dem Regisseur auf Texttafeln • Fotogalerie • DVD-ROM-Part • Biografie der Schauspieler • Filmografie von Regisseur und Schauspieler • Filmtrailer • Andere Filmtrailer • Produktionsnotizen
Sensibler Film über das lesbische Erwachsenwerden
Seit drei Jahren lebt Agnes (Rebecka Liljeberg) mit ihrer Familie in dem beschaulichen schwedischen Provinznest Åmål. Es gelingt ihr nicht, Freunde zu finden. Meist ist sie allein, hört Musik und schreibt an ihrem Computer Tagebuch. Agnes' heimliche Liebe ist ihre etwas ältere, bildhübsche und bei allen beliebte Schulkameradin Elin (Alexandra Dahlström). Natürlich ahnt diese nichts davon. Elin ist ihrerseits im Dauerstreit mit ihrer Schwester Jessica (Erica Carlson) und versucht aus Langeweile, sich in den linkischen Johan (Mathias Rust) zu verlieben.

Agnes' Mutter besteht auf einer Party zum 16. Geburtstag ihrer Tochter. Agnes selbst hat dazu wenig Lust, weiß sie doch nicht, wen sie einladen könnte. Gezwungenermaßen verteilt sie aber trotzdem einige Einladungskarten. Mangels anderer Unterhaltung kommen schließlich Elin und Jessica, als einzige Gäste. Die beiden haben eine Wette abgeschlossen: Elin soll Agnes küssen und bekommt dafür 20 Kronen. Sie tut es wirklich, kränkt damit Agnes und schämt sich selbst so, dass sie danach die halbe Nacht allein mit ihr spazieren geht.

Agnes glaubt schon, endlich eine Freundin gefunden zu haben. Doch am nächsten Tag ignoriert Elin sie in der Schule, ruft sie auch nicht an. Zu sehr fürchtet Elin die Reaktionen der anderen. Doch langsam entdeckt auch sie ihre Zuneigung zu Agnes. Beide leiden tagelang, bis Elin sich überwindet und Agnes anspricht. Unglücklicherweise hat sie sich für die Unterredung ausgerechnet die Schultoilette ausgesucht. Bald bildet sich eine johlende Menge, die annimmt, Elin hätte sich mit einem Jungen eingeschlossen. Nun müssen die beiden Mädchen Mut beweisen. Schaffen sie es, vor allen anderen zueinander zu stehen?
"Raus aus Åmål" ist ein sensibles Drama über die Probleme des Erwachsenwerdens in der schwedischen Provinz. Die Jugendlichen lernen aus Zeitschriften, was im Rest der Welt "in" ist, denn kommt ein Trend nach Åmål, ist er woanders schon längst wieder "out". Die Verzweiflung darüber wird durch den englischen Titel vielleicht am besten ausgedrückt: "Fucking Åmål".

Regisseur Lukas Moodysson schafft einen einprägsamen, oft überraschenden Film, der die üblichen Pubertäts-Schulgeschichten weit hinter sich lässt. Die glänzenden jugendlichen Schauspieler, allen voran Alexandra Dahlström und Rebecka Liljeberg, verhalfen dem Film zum Erfolg über die Grenzen Schwedens hinaus. So mancher Zuschauer wird sich in "Raus aus Åmål" wieder erkennen und in die eigene unbeschwerte oder von Problemen beladene Jugendzeit zurückversetzt fühlen.
Julia Piu/Filmreporter.de
Glänzend gespieltes schwedisches Drama, das die üblichen Pubertäts-Schulgeschichten in den Schatten stellt.
Edition Salzgeber
Raus aus Åmål ("Fucking Åmål", 1998)
2024