Sony Pictures Entertainment
The Persian Version (2023)

The Persian Version

Originaltitel
The Persian Version
Regie
Maryam Keshavarz
Darsteller
Layla Mohammadi, Niousha Noor, Kamand Shafieisabet, Bijan Daneshmand, Bella Warda, Sachli Gholamalizad
Kinostart:
Deutschland, am 14.03.2024 bei Sony Pictures
Kinostart:
Österreich, am 15.03.2024 bei Sony Pictures Filmverleih
Genre
Romanze, Komödie
Land
USA
Jahr
2023
FSK
ab 12 Jahren
Länge
107 min.
IMDB
IMDB
Homepage
www.PersianVersion.de
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Viel Witz und Selbstironie, temporeich inszeniert
Leila (Layla Mohammadi, als Kind Chiara Stella) lebt in zwei Kulturen, die einst eng verbunden waren und sich jetzt spinnefeind sind. Der Vater Ali (Bijan Daneshmand, Shervin Alenabi als junger Mann) kam Ende der 1960er Jahre aus dem Iran in die USA, als Ärzte händeringend gesucht wurden. Aus den geplanten fünf Jahren wurde nach der so genannten Islamischen Revolution ein Umzug für immer.

In den 1990er Jahren überlebt der Vater nur knapp einen Herzinfarkt. Jetzt ist endlich ein Spenderherz da und seine Familie - Mama Shirin (Niousha Noor, als junge Frau Kamand Shafieisabet) und sieben Brüder Leilas versammeln sich am Krankenbett. Zwei der Geschwister fehlen jedoch. Der zweitälteste Sohn und Leila, deren Verhältnis zu ihrer Mutter angespannt ist. Nach einem One-Night-Stand mit Transvestie-Schauspieler Max (Tom Byrne) ist sie schwanger, weist seine Beziehungsversuche aber zurück.

Als Autorin schreibt sie augenzwinkernd an der Geschichte ihres Aufwachsens und Lebens zwischen zwei Kulturen. Dabei fließt ein Geständnis der Großmutter (Bella Warda, als jüngere Frau Sachli Gholamalizad) über die wahren Fluchtgründe ein, über das ihre Eltern jahrelang eisern schwiegen.
Die von Maryam Keshavarz mit leichter Hand inszenierte, autobiografisch angehauchte, dennoch universelle Familiengeschichte im Culture-Clash-Stil wurde beim Sundance Film Festival 2023 mit den Publikumspreis sowie den Drehbuchpreis (Waldo Salt Screenwriting Award) ausgezeichnet.

In Deutschland lief sie erstmals als Eröffnungsfilm des Filmfest München. Die Regisseurin knüpft mit dem Film an ihr Debüt "Sharayet - Eine Liebe in Teheran" an, der 2011 mehrere Preise gewinnt. Damals beschreibt sie das Leben iranischstämmiger Teenager in den USA.

Leila empfindet sich als Scheidungskind, weder in den USA noch im Iran fühlt sie sich heimisch und akzeptiert. Die Zerrissenheit illustriert die Regieseurin in einer witzigen Bilder-Collage zu Beginn des Films. Unentschlossen und zwischen allen Stühlen lebt ihre Kunstfigur Leila, unübersehbar das Alter Ego der Filmemacherin, ihr Leben. Sie ist lesbisch und hat doch Sex mit Männern, sie will leben wie amerikanische Twens und kommt doch nicht von den Traditionen der iranischen Großfamilie weg. Von diesem Zwiespalt erzählt sie im Off mit viel Witz und Selbstironie, die den Stil des temporeich inszenierten Films prägen.

Sehr viel Mut beweist Maryam Keshavarz bei der Dramaturgie. Immer wieder springt sie mutig zwischen den verschiedenen Zeitebenen und örtlich zwischen New York/New Jersey und dem Iran hin und her. Sie spinnt ihre inhaltlichen Fäden aber so gekonnt, dass der Zuschauer nie verloren geht. Im Gegenteil. Er folgt Leila mit großem Vergnügen auf der Suche nach dem eigenen Weg und Platz, für den sie die Vergangenheit erst ganz kennen muss.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Leila lebt in zwei Kulturen, nicht einfach...
 
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Layla Mohammadi & Niousha Noor in "The Persian Version" (2023)
2024