Die Swenkas

The Swenkas

Originaltitel
The Swenkas
Regie
Jeppe Rønde
Kinostart:
Deutschland, am 02.03.2005 bei Salzgeber & Co. Medien
Genre
Dokumentarfilm
Land
Dänemark
Jahr
2004
FSK
ab 0 Jahren
Länge
72 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Unter der Woche sind sie einfache Farmer oder Arbeiter, die schwer schuften müssen, um sich und ihre Familien zu ernähren. Am Wochenende schälen sie sich aus ihren schmuddeligen Overalls und schlüpfen in feinste Designerklamotten. In den nobelsten Anzügen mit Seidenhemden und blank geputzten Lackschuhen treten die Verwandlungskünstler in Johannisburg vor eine Jury. Mit tänzerischen Schritten und viel Gespür für Musik präsentieren die derart herausgeputzten Gentlemen ihre Performance. "Swenkas" nennen sich diese Männer, die nur Samstag Nacht ihr normales Leben hinter sich lassen und sich gestylt ins Nachtleben stürzen. So auch der junge Dressman Sabelo. Erst vor ein paar Tagen musste er seinen Vater beerdigen und in einer Woche soll er schon heiraten. Er weiß noch nicht, ob er sich als neues Familienoberhaupt das kostspielige Hobby weiterhin leisten kann.
Das "Swanken" ist eine Tradition der Zulus. Woher dieser rituelle Wettbewerb stammt und wie lange er schon existiert, weiß keiner so genau. Der Dokumentarfilm zeigt das Südafrika der Post-Apartheid-Ära. Das Land befindet sich in einer Umbruchphase zur Moderne, das sich aber zugleich seiner afrikanischen Wurzeln bewusst ist, sie hegt und pflegt. Die Anzüge repräsentieren den westlichen "Way of Life", der in den eigenen kulturellen Kontext übertragen werden soll. Einst wurde den Ureinwohnern Südafrikas der westliche Lebensstil auf Kosten ihrer eigenen Kultur oktroyiert, ohne dass sie eine Chance gehabt hätten, dessen Vorzüge zu genießen. Das "Swanken" ist eine Form der Verbindung der zwei unterschiedlichen Welten, die seit der Abschaffung der Apartheid in Südafrika friedlich nebeneinander existieren. Regisseur Jeppe Rønde widmet sich nur indirekt dieser Thematik, aber der narrative Dokumentarfilm regt auf jeden Fall zum Nachdenken an
Birgit Deiterding/Filmreporter.de
2024