Winterkinder - Die schweigende Generation

Als Jens Schanze seinen Eltern von dem geplanten Filmprojekt erzählte, sagten sie ihm sofort ihre Unterstützung zu. Andere Familienangehörige distanzierten sich hingegen von seinem Dokumentarfilmprojekt. Durch die Anwesenheit des Filmteams war es Schanze möglich, nicht nur Bruder und Sohn, sondern auch Filmemacher zu sein und damit eine gewisse Distanz zu schaffen. Er stellt Fragen über die Vergangenheit seines Großvaters und das Schweigen seiner Familie zu dessen Verstrickung. Es ist eine emotionale und persönliche Suche nach den Auswirkungen, welche die NS-Erfahrungen auf nachfolgende Generationen hat. Es geht nicht um Schuldzuweisung, sondern um Verstehen und Erfahren. Schanzes Großvater ist im Film nicht nur "Nazi", sondern eben auch Mann, Vater und Großvater. Alle seine Rollen werden beleuchtet. Einige Fragen müssen offen bleiben, denn der Großvater ist vor über 50 Jahren gestorben, andere können beantwortet werden und wieder andere regen zum Weiterfragen und Nachdenken an. Eine ganz persönliche Familiengeschichte, die jedoch auch stellvertretend für viele deutsche Familiengeschichten steht.