B.Film
Jesus Camp

Jesus Camp

Originaltitel
Jesus Camp
Regie
Heidi Ewing, Rachel Grady
Darsteller
Becky Fischer, Ted Haggard, Mike Papantonio
Kinostart:
Deutschland, am 01.11.2007 bei b.film Verleih
Genre
Dokumentarfilm
Land
USA
Jahr
2006
Länge
87 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://diegesellschafter.de/uebermorgen/film.php?fid=25
|0  katastrophal
brillant  10|
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Rachel Grady und Heidi Ewing zeigen in ihrer Dokumentation die Erziehung von Kindern der evangelikalen Bewegung. Becky Fisher betreibt das Sommercamp "Kids on fire" im US-Bundesstaat North Dakota. Hier werden fünf- bis zwölfjährige Kinder den Predigen der Pastorin ausgesetzt. Darin geht es um das Weltbild evangelikaler Christen, welche die Bibel wörtlich interpretieren. So lehnen sie unter anderem die Evolutionstheorie ab und sprechen sich gegen die Abtreibung aus. Durch das Bibel-Camp möchte Fisher mit den Kindern eine "Armee Gottes" schaffen. Der Film fokussiert auf drei Kinder, die elfjährigen Levi und Tory sowie die zehnjährige Rachael. Levi will später auch mal Prediger werden, Tory tanzt gerne zu christlicher Heavy-Metal-Musik und verachtet Britney Spears. Rachael versucht durch das Verteilen von Broschüren Andersgläubige zu Bekehren. "Jesus Camp" gibt einen größtenteils unkommentierten Einblick in die Welt radikaler Christen in den USA, einer Gemeinschaft, der sich auch George W. Bush zugehörig fühlt.
Zu ihrer Dokumentation wurden Rachel Grady und Heidi Ewing durch die Rede "Two Americas" von Senator John Edwards während der Präsidentschaftswahlen 2004 inspiriert. Was ihnen damals unwichtig erschien, gewann während der Dreharbeiten zu ihrem Film immer mehr an Bedeutung. Das Sommercamp repräsentiert eine Welt, die der durchschnittliche Amerikaner weder kennt noch als wesentlich betrachtet. Die Dokumentation versucht, die Frage zu erörtern, ob Amerika tatsächlich ein in diesem Sinne zweigeteiltes Land ist und wie die Kinder des Camps mit ihren evangelikalen Ansichten in wenigen Jahren möglicherweise das Land beeinflussen werden. Vor allem in den USA führte das Werk zu erheblichen Kontroversen. So beschwerte sich die evangelikalen Kräfte, dass lediglich ein Aspekt des Evangelikalismus dargestellt sei und das Bild verzerrt würde. Trotz allem wurde der Film von Kritikern gut aufgenommen und erhielt 2007 sogar eine Oscarnominierung.
Indra Fehse/Filmreporter.de
B.Film
Jesus Camp
2024