Bildkraft
Innocent

Innocent

Originaltitel
Innocent
Alternativ
Ji oi mak sun yen (Titel Mandarin)
Regie
Simon Chung
Darsteller
Julia Fong, Myly Pham, Jason McLeod, Brent Mayus, D. Manis, Chung Lee Matthew Yiu
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Drama
Land
Kanada, Hongkong
Jahr
2005
Länge
80 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Die Suche nach sich selbst führt an die Grenze
Der 17-jährige Eric (Timothy Lee) fliegt mit seiner Familie in einen vermeintlichen Urlaub nach Toronto. Relativ schnell wird jedoch klar, dass seine Eltern (Jovita Adrineda, Wing Wong Wilson Kam) gar nicht vorhaben, nach China zurückzukehren. Der homosexuelle Teenager ist gerade verliebt und deshalb am Boden zerstört. Doch schnell lernt er, dass die Freiheit des Westens es ihm leichter macht, seine sexuellen Neigungen auszuleben. Pornos sind ebenso zugänglich, wie schnelle Affären. So findet er sich in einer Beziehung mit einem kanadischen Anwalt (Larry Peloso) wieder. Auch seine Familie gewöhnt sich schnell an die Möglichkeiten, die der Westen bietet. Während seine Mutter wieder die Schulbank drückt, um Karriere zu machen, amüsiert sich sein Vater mit jungen Prostituierten im Park. Eric muss jedoch auch erkennen, dass die Freiheit im Westen auch Grenzen hat. Vor allem, wenn es um seine wahren Gefühle geht. Er muss zusehen wie seine Familie langsam zerbricht und lernen, mit Zurückweisung umzugehen.
Regisseur Simon Chung erzählt die Geschichte des jungen homosexuellen Erics (Timothy Lee), der aus seiner gewohnten Umgebung gerissen wird mit Liebe und Sensibilität. Seine Geschichte vor dem Hintergrund zweier gegensätzlicher Kulturen wirkt gleichzeitig beklemmend und befreiend. Schließlich erscheint die Konfrontation mit einer fremden Kultur in dieser komplizierten Lebensphase ebenso unerträglich, wie verlockend. Diesen Widerspruch untermauert Chung in der Darstellung der Eltern. Die Mutter (Jovita Adrineda) nutzt die Freiheiten des Westens, um sich selbst zu verwirklichen während der Vater (Wing Wong Wilson Kam) seine bisher unterdrückten Neigungen bei Prostituierten auslebt. "Innocent" ist ein Werk über Träume und Bedürfnisse und zeigt, dass diese überall auf der Welt ähnlich sind. Simon Chung gelingt es, die Geschichte in einem gänzlich undramatischen Erzählton zu vermitteln. Die Schauspieler überzeugen und verleihen der stillen Produktion die nötige Authentizität.
Belinda Grimm/Filmreporter.de
Bildkraft
Innocent
2024